Berlin. Allein in Schleswig-Holstein richteten die Wassermassen einen Schaden von 250 Millionen Euro an. Das Land hilft, der Bund tut es nicht.
Das Vertrauen der Deutschen in die Arbeit der Bundesregierung ist drastisch eingebrochen. Während 63 Prozent zum Ende des ersten Corona-Jahres noch großes Vertrauen in die Arbeit der damaligen Bundesregierung setzten, sind es drei Jahre später gerade einmal 21 Prozent. Das geht aus dem aktuellen „Trendbarometer“ hervor, den das Meinungsforschungsinstitut Forsa am Mittwoch veröffentlichte.
Demnach wird die schlechte Stimmung geprägt vom Unverständnis der Befragten über das Auftreten und Handeln der „Ampel“-Koalition. Was macht die Regierung um Kanzler Olaf Scholz, nachdem das Bundesverfassungsgericht die Art der „Ampel“ zu haushalten für ungesetzlich erklärt hat? Sie streicht von einem Tag auf den anderen E-Autoprämien, belastet die Landwirte – was sich auf die Lebensmittelpreise auswirken wird – und verteuert Benzin, Diesel, Heizöl, Gas und Strom. Die Bundesregierung tut alles, dass das Vertrauen in und die Zufriedenheit mit ihrer Arbeit weiter Schaden nimmt.
Auf dieses Negativkonto zahlt der Bund weiter munter ein. Anders als beim Novembertreffen der Ministerpräsidenten mit dem Bundeskanzler zugesagt, will sich der Bund jetzt doch nicht am Wiederaufbau der nach der „Jahrhundertflut“ zerstörten Infrastruktur an der Ostsee beteiligen. Die Begründung macht fassungslos: Der materielle Schaden von 250 Millionen Euro in Schleswig-Holstein und 50 Millionen in Mecklenburg-Vorpommern sei zu gering, um sich mit 50 Prozent daran zu beteiligen, hieß es.
Schleswig-Holstein drückt sich beim Wiederaufbau nicht vor der Verantwortung, der Bund aber arbeitet fleißig daran, die Zustimmungs- und Vertrauenswerte in seine Arbeit ins Bodenlose stürzen zu lassen.