St. Peter-Ording. Hotelier-Ehepaar eröffnet in St. Peter-Ording das Gezeiten SPO. Der Name ist eine Hommage an die Nordsee. Das planen die Betreiber.
Noch sind es Kleinigkeiten, die gemacht werden müssen: Fußleisten oder Badezimmerarmaturen anbringen, zum Beispiel. Ansonsten aber ist es vollbracht: Nach umfangreichen Umbau- und Modernisierungsarbeiten soll es am 11. November losgehen. Dann ist offizielle Eröffnung des Boutiquehotel „Gezeiten SPO“ im Ortsteil Bad in St. Peter-Ording, nur 500 Meter vom Strand entfernt. Die Hoteldirektoren Caroline und Torsten Arp haben aus etwas Altem etwas Neues und Schönes gemacht.
Das Ehepaar Arp versteht sich mehr als Gastgeber. Hoteldirektoren klinge so steif, findet die gelernte Hotelfachfrau. Mit dem Boutiquehotel „Gezeiten SPO“ geht das Paar neue berufliche Wege. Der Name ist eine Hommage an die Nordsee mit ihrem ewigen Wechsel der Gezeiten, an das Zusammenspiel von Ebbe und Flut. Als sie das Angebot bekamen, dort die Direktion zu übernehmen, griff das Ehepaar zu. „Während Corona macht man sich eigentlich nicht unbedingt selbstständig, aber als wir dieses Angebot bekamen, dachten wir: Wenn nicht jetzt, warum nicht?“, sagt Frau Arp. Hinter dem Projekt stehen die „Holsteiner Jungs aus Hohenwestedt“ als Bauherren und Investoren.
Tourismus: „Hotel Seeblick“ wird zum neuen Boutiquehotel
Die Böden wurden neu gemacht, Tapeten sind an die Wände geklebt. Aus dem ehemaligen und ein wenig in die Jahre gekommenen Bed&Breakfast „Hotel Seeblick“ in der Straße Im Bad wird ein modernes Hotel. Das Hotel Seeblick war ein halbes Jahrhundert in Besitz von Familie Wilken. Den Stil des neuen Hauses beschreibt die Gastgeberin als „Nordsee trifft Hamptons“. Also eine Mischung aus dem Stil der amerikanischen Ostküste, bekannt als Coastal Living, und dem maritimen Nordseestil.
Die 19 Zimmer – das kleinste ist um die 12 Quadratmeter groß, die Suite rund 35 Quadratmeter – verteilen sich auf die ersten beiden Etagen des Hauses, der Dachboden ist noch nicht ausgebaut. Jedes Zimmer werde individuell eingerichtet und kommt in einer anderen Farbe daher. Da gibt es dann auch schon mal eine Tapete mit Vogelmotiv, ein bisschen extravagant darf es sein. Die Innenarchitektin Britta Eckhardt ist für die Gestaltung der Innenräume zuständig.
Wellnessbereich mit Blick in die Dünen
Im März wurde mit den Umbauten und Renovierungen begonnen. Über die Baukosten schweigt das Hoteldirektorenpaar. Für die Gäste gibt es außerdem einen kleinen Wellnessbereich mit Innen- und Außensauna sowie einer Infrarotkammer. „Mit Blick in die Dünen“, freut sich Caroline Arp.
Noch ist kein Restaurant vorgesehen, aber dafür wird es ein besonderes Frühstück geben. Teilweise als Buffet, vor allem aber wird am Tisch serviert. „Jeder Gast bekommt eine Platte mit regionalem Käse und Wurst sowie Heringssalat in kleinen Weckgläsern“, so Caroline Arp. Nachhaltigkeit ist auch in diesem Haus ein Thema. Die Hoteldirektorin möchte so wenig Lebensmittel wie möglich wegschmeißen müssen, daher wird es auch kein Buffet geben. Eierspeisen wie Waffeln, Pfannkuchen oder Rühr- und Spiegeleier werden à la carte angeboten.
Bislang wenig Hotelbetten in St. Peter-Ording
In Isernhagen bei Hannover aufgewachsen, hat es Caroline Arp schon immer weiter in den Norden gezogen. Nach Stationen unter anderem während ihrer Ausbildung im Bayrischen Hof, später im Adlon in Berlin und in der East Group in Hamburg, nun also St. Peter-Ording statt Hamburg. In der Hansestadt hat sie auch ihren Mann Torsten kennengelernt. Küstenfans sind beide. Torsten Arp kommt ursprünglich aus Wacken. Er sagt: „Ich freue mich, endlich wieder ein echter Norddeutscher zu sein.“
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„St. Peter hat uns schon immer gereizt. Wir sind häufig hierher gefahren zum Abschalten: Autotür auf und Kopf frei. Das ist Tiefenentspannung“, schwärmt Caroline Arp. Allerdings ist auch das Hotelierpaar vom Wohnraummangel an der Küste nicht verschont geblieben. Gern hätten die Arps in St. Peter-Ording gewohnt, doch nichts Geeignetes gefunden. Nun pendeln sie von Garding an ihren neuen Arbeitsplatz. Im Oktober gab es ein Soft-Opening mit Freunden und Familie.
Tourismus: St. Peter Ording profitiert von neuem Hotel
Das neue Haus vergrößert das Angebot an Hotelbetten und ist neben dem „Tweed“ das zweite Boutiquehotel im Ort. „Wir haben in St. Peter-Ording im Vergleich zum Ferienwohnen relativ wenig Hotelkapazitäten, nur etwa zwölf Prozent“, sagt Tourismusdirektorin Katharina Schirmbeck. In Hinblick auf neue Hotelbauten sagt sie: „Trotzdem muss jedes mögliche Projekt für sich betrachtet und bewertet werden.“