Neumünster. Ehemaliger Hamburger “Kammerrebell“ lässt Grünen-Kandidaten hinter sich und fordert nun Amtsinhaber Olaf Tauras (CDU) neu heraus.
Der neue Oberbürgermeister von Neumünster wird in einer Stichwahl am 30. Mai gekürt. Beim Urnengang am Sonntag erzielte keiner der Kandidaten, darunter Amtsinhaber Olaf Tauras (CDU), die erforderliche absolute Mehrheit, wie die Stadt nach Auszählung der abgegebenen Stimmen auf ihren Internetseiten mitteilte.
Bei der Stichwahl treten demnach Tauras und der Hamburger Unternehmensberater Tobias Bergmann (SPD) an, die bei der Abstimmung mit 40,6 Prozent und 26,9 Prozent die jeweils meisten Stimmen erhielten.
Neumünster einzige Großstadt ohne SPD-OB
Oberbürgermeister Tauras leitet seit 2009 die Verwaltung der mit 80.000 Einwohnern viertgrößten Stadt Schleswig-Holsteins. Bergmann machte vor einigen Jahren als „Kammerrebell“ von sich reden und war von April 2017 bis Dezember 2018 Präses der Handelskammer in der Hansestadt. Neumünster ist die einzige der vier kreisfreien Städte Schleswig-Holsteins, deren Verwaltungschef kein SPD-Parteibuch hat.
Es waren fünf Kandidaten angetreten. Auf ein zweistelliges Ergebnis kam noch der Grünen-Fraktionsvorsitzende Sven Radestock (22,3 Prozent). Der parteilose Memet Celik erhielt 7,1 Prozent der abgegebenen Stimmen, der NPD-Ratsherr Mark Proch 3,1 Prozent. Wahlberechtigt sind rund 64.000 Menschen. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,9 Prozent. Knapp 10.000 Wähler hatten Briefwahlunterlagen angefordert.
Wahlkampfthemen: Klima und Kinderbetreuung
Im Wahlkampf waren in Neumünster diverse Themen in den Fokus gerückt. Dazu gehörten die künftige Gestaltung des Ortszentrums Großflecken und die Mobilität, also die Zukunft des Öffentlichen Personennahverkehrs, des Auto- und Radverkehrs. Auch in diesem Zusammenhang spielte der Klimaschutz eine Rolle. Ein weiteres Wahlkampfthema war die Kinderbetreuung.