Reinbek. Das Abendblatt stellt Ihnen interessante Ziele in der Metropolregion vor – heute: das Fünfsterne-Hotel Waldhaus Reinbek.

Es ist erstaunlich, wie überraschend schnell man manchmal in einen Entspannungsmodus verfallen kann. Da fährt der Ortsunkundige eben noch über eine große Straße mitten durch Reinbek, und nur wenige Hundert Meter und eine Abzweigung weiter wähnt er sich in einem Zauberwald. Kaum hat er in der Loddenallee das Krankenhaus St.-Adolf-Stift passiert, erscheint nach einer Kurve das Waldhaus Reinbek, ein Fünfsterne-Hotel mit einer langen Tradition. Binnen weniger Minuten scheint es, als habe man eine unsichtbare Schwelle übertreten, die einen den Alltag vergessen lässt und die die Vorfreude auf das schürt, was vor einem liegt: Ein Sommerwochenende voller Sorglosigkeit und Unbeschwertheit mit Verwöhngarantie.

Das liegt einerseits an der Lage des Hotels, direkt am gut 60 Quadratkilometer großen Sachsenwald – dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Schleswig-Holsteins – und an seiner Nähe zur Metropole Hamburg. Andererseits an der interessanten Architektur des Gebäudes, dessen ungewöhnliche Dachkonstruktion den Gast neugierig in seinen Bann zieht.

Alltag ade! heißt es also, und noch vor dem Einchecken in der Lobby möchte der Gast schnellstmöglich auf der großzügigen Sommerterrasse, die sich über die ganze Breite des Gebäudes zieht, ein kühles Getränk zu sich nehmen und sich damit vollständig von all dem verabschieden, was die Woche so an Ärger, Stress und Belastungen mit sich gebracht hat.

Wechselvolle Geschichte

Wer in Reinbek groß geworden ist, der kennt das Waldhaus samt seiner wechselvollen Geschichte. Bereits vor mehr als 100 Jahren stand dort, wo sich heute das Hotel befindet, ein damals bereits beliebtes Wirtshaus: die Schützenklause des 1874 gegründeten Schützenvereins. Hier wurden die Reinbeker Schützen, aber auch die Bewohner der Stadt kulinarisch versorgt. 1964 pachteten die norddeutsche Christa Schunke und ihr aus dem bayerischen Burgau stammender Mann Dieter die Waldklause.

1972 dann kaufte das Ehepaar das Haus. Und die beiden hatten Ambitionen. Nach und nach entwickelte sich das ehemals kleine Wirtshaus durch diverse Anbauten – wie einen Saal, eine Bar und einen Grillpavillon – zu einem weit über die Stadtgrenzen Reinbeks und Hamburgs bekannten Gasthaus mit 100 Sitzplätzen und einigen wenigen Gästezimmern.

Die Waldhaus-Inhaber Christa und Dieter Schunke.
Die Waldhaus-Inhaber Christa und Dieter Schunke. © Chris Reiner

1992 dann der Schock: Ein Feuer zerstört das mittlerweile schon historische Gebäude vollständig. Was nun? Sollte das bereits das Ende des Ausflugs in die Gastro- und Hotellerie-Szene des Ehepaars sein? Nein, vielmehr war es der Anfang, die Geburtsstunde eines Hotels, das heute überregional bekannt ist.

Nach drei Jahren Bauzeit wurde das Waldhaus als Fünfsterne-Hotel im November 1995 in der Form, wie es die Gäste heute kennen, wiedereröffnet. Die Architektur gefällt nicht jedem, aber sie fällt jedem auf. „Wir suchten nach einer Lösung, die in die Umgebung passt“, sagt Claudia Schunke, die für das Marketing des Hotels zuständig ist: Ein allzu hohes Gebäude sollte es nicht sein. Größer als die alte Klause ja, aber kein Klotz und vor allem mit stimmiger Optik.

Erstklassiger Service

Seit Mitte der 1990er-Jahre gibt es kaum eine Reinbeker Familie, die hier nicht gefeiert hat: Hochzeiten, Konfirmationen, Jubiläen. Als legendär vor allem bei jungen Leuten gelten die After-Work-Partys und Cocktailstunden in der American Bar im Erdgeschoss.

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Die Kombination aus edlem Landhotel, Bodenständigkeit, Tradition und modernem Komfort sowie erstklassigem Service hat sich herumgesprochen. Viele Adlige, Prominente und selbst die Fußballnationalmannschaft haben dort bereits eine Heimat auf Zeit gefunden. Fotos mit Unterschriften der VIPs im Treppenaufgang zeugen davon. Witzig: Wer wann in welchem Zimmer geschlafen hat, ist mit gravierten Messingbeschlägen an jeder Hotelzimmertür verewigt. So kann man mit viel Reservierungsglück das Zimmer buchen, in dem schon Oliver Kahn geschlafen hat – oder sollte es lieber das Bett sein, in dem Moderator Jörg Pilawa schon lag?

Der Whirlpool punktet mit seinem Ausblick.
Der Whirlpool punktet mit seinem Ausblick. © BGZ | Frauke Maaß

Weniger traditionell als frisch und modern präsentiert sich hingegen die Wellness-Abteilung, die nach einem Brand des Dachstuhls 2016 komplett neu gestaltet wurde und auch neue Mieter bekommen hat. Tim Peter und Lars Schmitt-Solbrig sind die Inhaber des Waldbeauty Wellness und Kosmetik Instituts – eine wohltuende Oase der Ruhe. Hier können Gäste sich stunden- oder auch tageweise buchstäblich von Kopf bis Fuß verwöhnen lassen. Staatlich geprüfte Kosmetikerinnen sorgen für das Rundum-Wohfühlpaket.

Auf dem Programm stehen klassische Gesichtsbehandlungen, Feuchtigkeitsbehandlungen sowie verschiedene Massagen – besonders beliebt bei den Gästen. Denn jeder, der unter der Woche vorwiegend Büroarbeit erledigt, weiß, wie angenehm es ist, wenn die verspannte Nacken- und Rückenmuskulatur durchgeknetet wird. Wer es ein wenig ungewöhnlicher mag, kann auch Massage-Highlights aus aller Welt wählen: Vanille- und Zimtduft zu Musik aus Tausendundeiner Nacht oder lieber mediterranes Flair mit einem opulenten Duftpotpourri aus Orangen, Zitronen und Basilikum?

Der Luxus-Wellnesstag ist besonders beliebt

„Unsere Kunden dürfen kostenlos die Spa-Abteilung des Hotels nutzen“, sagt Lars Schmitt-Solberg. Es gibt vier verschiedene Saunen, von der klassischen finnischen Sauna über die Dampfsauna bis zur Bio-Sauna. Auch hier prägt die Lage des Hotels die Atmosphäre: Große Panoramafenster bieten immer wieder Ausblick auf den Sachsenwald, Dachfenster öffnen den Blick in den Himmel. „Unser Ruheraum ist nicht nur für unsere Kunden und die Hotelgäste ein beliebter Platz“, sagt Tim Peter. Der 29-Jährige sitzt selbst gern nach Feierabend hier und lässt beim Blick in das üppige Grün den Alltag hinter sich.

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    Besonders beliebt ist der Luxus-Wellnesstag im Waldbeauty. „Der Verwöhntag startet nach dem Erstgespräch mit einem Ganzkörperpeeling“, erläutert Lars Schmitt-Solberg. Es folgt eine Lomi-Lomi-Nui-Massage, eine Pediküre, Gesichtsmassage sowie eine Handmaske. „Der Gast kann den ganzen Tag bei uns verbringen und zwischen den Anwendungen in die Sauna oder den Whirlpool gehen – gerade so, wie er es mag“, sagt Tim Peter.

    Auf der Speisekarte stehen Klassiker

    Abends geht es dann ins Restaurant im Erdgeschoss – bis heute mit dem historischen Pavillon, der in seiner Architektur dem alten Waldhaus entspricht, das Herzstück des Hauses. Da gibt es auf der einen Seite die gemütliche Zirbelstube im Landhausstil, auf der anderen die Orangerie mit mediterranem Einfluss.

    Tipps für die Umgebung:

    • Golf spielen: Wentorf-Reinbeker Golf-Club, Wentorf, Tel. 040/72 97 80 68; Golfrange Hamburg Oststeinbek, Tel. 040/413 04 90, Golf Gut Glinde, Tel. 040/710 05 06
    • Schwimmen: im Freizeitbad Reinbek, Hermann-Körner-Straße 47, 21465 Reinbek, www.freizeitbad-reinbek.de
    • Entdecken: Erholsam ist eine Wanderung durch den Sachsenwald ab Aumühle, Tourenvorschläge unter www.komoot.de
    • Einkehren: Forsthaus Friedrichsruh. Das 1874 erbaute Forsthaus steht in der Tradition der Familie Bismarck. Im Saal hat Boxweltmeister Max Schmeling trainiert. www.forsthausfriedrichsruh.de

    Auf der Speisekarte stehen Klassiker wie Steak vom Holsteiner Rinderrücken, gebratene Kutterscholle mit Speckstippe oder der rustikale Waldhaus Wild-Cheese-Burger mit Süßkartoffel-Pommes. Und das angesichts des hohen Standards zu durchaus moderaten Preisen. Wer zusehen möchte, wie das Essen zubereitet wird, kann den Köchen in der offene Showküche über die Schulter schauen.

    Danach gibt es einen Absacker in der American Bar, um den Tag ausklingen zu lassen. Und am nächsten Tag? Vielleicht eine Runde Golf spielen auf einem der fünf Plätze in unmittelbarer Nähe? Oder lieber eine Wanderung durch den Sachsenwald? Die Auswahl ist groß. So wie der Erholungsfaktor.

    Nächste Folge: Am Sonnabend, 4. Juli, stellen wir die Heuherberge Hoppelino in Kasseburg vor

    Anreise und Kontakt:

    • Anreise: Aus Hamburg kommend über die B 5 bis Hamburg-Lohbrügge, dort auf den Reinbeker Redder und die Hamburger Straße bis zur Lod–denallee. Mit der S 21 bis Reinbek, weiter mit dem Taxi oder zu Fuß.
    • Kosten: Das Waldhaus Reinbek bietet verschiedene Arrangements unter www.waldhaus.de; Info und Anmeldung für die Waldbeauty unter www.waldbeauty.de
    • Kontakt: Waldhaus Reinbek, Lodeenallee, 21465 Reinbek, T. 040/727 52-0; waldhaus@waldhaus.de