Bergenhusen. Trockenheit bringt Vor- und Nachteile für Störche im Norden
Die Störche in Schleswig-Holstein klappern in diesem Jahr leiser. „Die Jungen-Aufzuchtsphase ist zurzeit noch in vollem Gange. Es zeichnet sich jedoch ab, dass der Bruterfolg geringer sein wird als im Durchschnitt“, sagte der Biologe Kai-Michael Thomsen. Ursache sei vermutlich das ungewöhnlich trockene Frühjahr, in dem die Störche nicht genügend Nahrung fanden. „In Bergenhusen haben wir bei 25 Paaren zurzeit nur 25 Junge – also unterdurchschnittlich“, sagte Thomsen.
„In den Kreisen Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Flensburg und Nordfriesland werden die Ergebnisse vom letzten Jahr nicht erreicht werden“, bestätigte Jörg Heyna von der Nabu-Arbeitsgruppe Storchenschutz. Im südlichen Schleswig-Holstein könnten die Jungen-Zahlen jedoch ähnlich wie im vergangenen Jahr ausfallen – „möglicherweise ein kleines bisschen besser“.
Störche haben weniger Nachwuchs im Norden
Insgesamt zählten Naturschützer in diesem Jahr rund 345 Brutpaare in Schleswig-Holstein, sagte Heyna. „Viele der neuen Brutpaare sind das erste Mal Eltern und haben dementsprechend noch nicht viel Erfahrung mit der Aufzucht der Jungen. Sie wurden zusätzlich gehandicapt durch die Wettersituation.“ Denn durch die Trockenheit fanden die Eltern nicht genügend Regenwürmer, um ihren Nachwuchs zu ernähren.
Örtlich scheint es auch an ausreichend Mäusen zu fehlen – „zumindest im nördlichen Bereich.“ Aktuell könne man im ganzen Land Storchentrupps herumziehen sehen auf der Suche nach Nahrung.