Humptrup/Flensburg. Vor mehr als zwei Wochen verschwand die 23-Jährige aus Nordfriesland. Lastwagenfahrer (46) sitzt seit Donnerstag in Untersuchungshaft.

Nun ist es traurige Gewissheit: Bei der am Sonnabend an einem Feld in Nordfriesland entdeckten Leiche handelt es sich um die seit gut zwei Wochen verschwundene Nathalie M.. "Wir gehen nach der Obduktion davon aus, dass es sich um die Vermisste handelt", sagt ein Polizeisprecher und betont, dass lediglich das Ergebnis einer DNA-Untersuchung noch ausstehe.

Die 23-Jährige aus Stadum, einer Gemeinde etwa 20 Kilometer westlich von Flensburg, wurde zuletzt am Sonnabend, 17. September, im Bereich Schafflund gesehen. Ermittlungen der Polizei ergaben bislang, dass die junge Frau mit den schwarzen langen Haaren in einen Bus in Stadum gestiegen sein und diesen wenig später in Schafflund wieder verlassen haben könnte. Dort stellten Ermittler die Krankenversicherungskarte und den Personalausweis der 23-Jährigen sicher.

Seit Donnerstag sitzt ein Verdächtiger in U-Haft

Schon früh kam der Verdacht auf, Nathalie M. könnte Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein. Noch bevor die Leiche der jungen Frau gefunden wurde, geriet ein 46 Jahre alter Mann aus dem Dorf Humptrup ins Visier der Ermittlungen. Die Indizien, die den Lastwagenfahrer Thomas P. mit dem Tod der jungen Frau in Verbindung bringen, sind offenbar so stichhaltig, dass ein Haftrichter noch vor dem Fund der Leiche einen Haftbefehl wegen des Verdachts auf Totschlag erließ. Seit Donnerstag sitzt der 46-Jährige in Untersuchungshaft. Ob er sich zu den Vorwürfen geäußert hat, ist unklar.

Das „Nordfriesland Tageblatt“ berichtet, dass Thomas P. und Nathalie M. sich gekannt haben. Die junge Frau und der Mann sind in Kontakt gekommen, nachdem Nathalie M. per Stellenannonce eine Arbeit mit Pferden auf einem Hof suchte. Die Ermittler sollen Chatprotokolle ausgewertet haben, die eine klare Verbindung zwischen dem Verdächtigen und der Vermissten belegen. Die Polizei selbst hat sich zu dieser Verbindung zwischen Opfer und dem mutmaßlichen Täter bislang noch nicht geäußert.

Hof mit Drohnen und Spürhunden durchsucht

Genauso machen die Ermittler bislang auch keine Angaben zu einer Durchsuchung am Mittwoch und Donnerstag auf dem Hof des Verdächtigen, der in der Nähe des Leichenfundorts liegt. Dutzende Polizisten waren am Donnerstag mit Spürhunden und Drohnen auf dem Grundstück im Einsatz. Ob sie dabei im Wohnhaus oder auf dem Hof Beweismittel sichern konnten, ist bislang ebenfalls nicht bekannt.