Hamburg/Kiel. Erste schwere Böen des Jahres richten Schäden in Hamburg an. Einsätze bei Hotel-Neubau und am Stadtpark. Sturmwarnung für die Küsten.

Am Dienstag haben die ersten Stürme des neuen Jahres 2019 auch Hamburg erreicht und einige Schäden angerichtet. Bis Mittwochmorgen zählte die Feuerwehr 33 Wettereinsätze. Durch vereinzelte heftige Böen wurde am Sandtorkai (HafenCity) an einem eingerüsteten Hotel-Neubau die Plane gelöst. Gleichfalls fielen Teile des Gerüstes herab, wie der Lagedienst der Feuerwehr dem Abendblatt sagte. Verletzt wurde niemand.

Ein Kran musste die Bäume am Stadtpark entfernen,
Ein Kran musste die Bäume am Stadtpark entfernen, © TV News Kontor

Auch bei einem Einsatz in Winterhude musste die Feuerwehr eingreifen: Zwei Buchen waren am Grasweg am Stadtpark in Folge des Sturmes umgefallen und mussten zersägt und mit einem Kran beiseitegeräumt werden. Die Bäume hatten unter anderem mehrere Autos beschädigt. Zudem holten Einsatzkräfte einen umgekippten Baum aus einer Stromleitung.

Am Steindamm konnte die Feuerwehr die Anwohner und Passanten beruhigen – eine vermeintliche Explosion entpuppte sich als ein herausgerissenes Dachfenster.
Am Steindamm konnte die Feuerwehr die Anwohner und Passanten beruhigen – eine vermeintliche Explosion entpuppte sich als ein herausgerissenes Dachfenster. © TV News Kontor

In St. Georg hatte sich ein Dachfenster durch den Sturm gelöst. Es fiel auf den Gehweg am Steindamm – durch den Knall beim Aufprall dachten verschreckte Passanten zunächst an eine Explosion. Die Feuerwehr konnte die Anwohner allerdings beruhigen. Auch in Schleswig-Holstein berichtete die Polizei teils von mehreren Wettereinsätzen. Verletzt wurde zunächst niemand.

An den Küsten von Nordsee und Ostsee kam es am Neujahrstag 2019 (Dienstag) zu schweren Sturmböen. An Nordsee und Ostsee bestand sogar eine Sturmflutgefahr. Darauf wies das Hamburger Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hin. Vereinzelt können auch orkanartige Böen auftreten, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Besonders Inseln und exponierte Küstenabschnitte seien von den Orkanböen betroffen.

Baum fiel auf U-Bahngleis

In Hamburg fiel am Nachmittag ein Baum auf die U-Bahngleise der U3. Zwischen Barmbek und Wandsbek-Gartenstadt wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen und Taxen eingesetzt.

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Wegen des Sturms wurden das Neujahrsbaden in Kühlungsborn und auf Sylt abgesagt. Auch das Turmleuchten in Rostock-Warnemünde fällt aus. Bei Stralsund wie an anderen Ostseeorten (zum Beispiel in Heiligenhafen) wagten sich allerdings einige Winterfeste in die Fluten. Auch an den Nordseestränden von Norderney wurde "angebadet".

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Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg warnt derweil vor einer Sturmflut an der Ostseeküste. Die Behörde erwartet Wasserstände von 1,5 Metern über dem mittleren Wasserstand.

Anbaden an der Ostsee

Stralsund: Neujahrsschwimmen
Stralsund: Neujahrsschwimmen © dpa | Stefan Sauer

Der Grund für den starken Wind ist das Orkantief „Zeetje“. Es kommt von Nordskandinavien herangezogen und trifft auf das Hoch „Ignatius“. Dadurch entsteht starker Nordwestwind. Der DWD rechnet damit, dass der Wind im Laufe des Dienstags zunimmt und am Nachmittag einen ersten Höhepunkt erreichen wird.

Ein zweiter Höhepunkt wird in der Nacht zu Mittwoch erwartet. Das Tief „Zeetje“ zieht schließlich über das Baltikum nach Russland ab. Im Norden bringt es am Mittwoch kühles, freundliches Wetter. In den kommenden Tagen müssen Autofahrer mit Glätte und Frost rechnen, sofern Schauer von Nord- und Ostsee heranziehen. Das soll sich auf Hamburg auswirken. Hier wird es ebenfalls kälter bis Freitag, die Frühtemperaturen rutschen unter den Gefrierpunkt.