Flensburg. Die 50-jährige Frau soll ihren Mann umgebracht haben. Der Staatsanwalt fordert acht Jahre Haft, die Verteidigung sechs Jahre.

Im Prozess gegen eine Frau, die ihren Ehemann auf Föhr erstochen haben soll, hat die Verteidigung eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren wegen Totschlags gefordert. „Er erkenne nicht, dass sich die Angeklagte eines Mordes schuldig gemacht hat“, sagte einer der beiden Anwälte der 50-Jährigen am Donnerstag am Landgericht Flensburg. Die Frau soll ihren Mann in der Nacht auf den 7. Mai 2017 im gemeinsam bewohnten Haus in Wyk auf Föhr mit zwei Messerstichen in die Brust erstochen haben.

Der Mann lag zur Tatzeit im Bett. Die Frau rief anschließend den Notruf, erinnerte sich später selbst aber an nichts. Sie hatte zur Tatzeit einen Blutalkoholwert von mehr als 2,56 Promille. Die Frage, die sich in der Hauptverhandlung stellte, war, ob sie ihren Ehemann von hinten getötet hat. Dann wäre das Mordmotiv der Heimtücke erfüllt. Ein Urteil wird um 13.30 Uhr erwartet.

Staatsanwaltschaft geht von Mord aus

Die Staatsanwaltschaft geht – anders als angeklagt – nicht mehr von Totschlag aus. Sie verwies am Donnerstag im wesentlichen auf ihr Plädoyer vom 5. Dezember, in dem sie eine Verurteilung wegen Mordes gefordert hatte. Die Anklagebehörde schließt eine verminderte Steuerungsfähigkeit nicht aus. Dadurch verringert sich der Strafrahmen auf 3 bis 15 Jahre.

Sie forderte eine Haftstrafe von acht Jahren. Auch der Wiedereintritt in die Beweisaufnahme nach dem ersten Plädoyer hat nach Ansicht der Staatsanwaltschaft keine Erkenntnisse geliefert, die zu einer anderen Feststellung führt. Die Frau habe von hinten zugestochen. Die Nebenklagevertreterin forderte eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes.