Friedrichskoog. Mehr als 300 Seehunde und Kegelrobben kamen nach Friedrichskoog: Dort werden Waisen aufgepäppelt und kranke Tiere rehabilitiert.

Die Seehundstation Friedrichskoog im Kreis Dithmarschen hat bei konstanten Besucherzahlen eine positive Saisonbilanz gezogen. „Mit rund 158.000 zahlenden Besuchern bis kurz vor Jahresende sind wir sehr zufrieden“, sagte die Leiterin der Seehundstation, Tanja Rosenberger. 2016 hätten insgesamt 160.000 Gäste die Station besucht

Die Seehundstation Friedrichskoog ist nach einem internationalen Abkommen die einzige berechtigte Aufnahmestelle für Heuler in Schleswig-Holstein. Im laufenden Jahr wurden bislang 330 Robben aufgenommen – 304 Seehundjunge und 26 Kegelrobben, sagte Rosenberger. Um die Bedingungen für die Jungtieraufzucht und -rehabilitation auf hohem Niveau zu halten, stehen im Aufzuchtbereich insgesamt elf Becken zur Verfügung. Dort bleiben die Robben-Waisen bis zu ihrer Auswilderung meist zwei bis drei Monate in der Obhut der Tierschützer.

Geburtenzeit der Kegelrobben noch bis Ende Januar

Im Sommer müssen Rosenberger und ihr Team sich hauptsächlich um den Nachwuchs der Seehunde kümmern. Kegelrobben werden jedoch mitten im Winter geboren. „Die Geburtenzeit dauert noch bis Ende Januar“, sagte die Biologin.

Das Wasser in den Becken wird regelmäßig ausgetauscht. Zusätzlich sorgt – wie in einem Aquarium – rund um die Uhr eine große Filteranlage für die notwendige Wasserhygiene. „Damit die Tiere gesund bleiben“, erklärt Rosenberger.

Seehundstation finanziert sich ohne staatliche Zuschüsse

Die Kosten summieren sich pro Tier auf mindestens 1300 Euro. Bei Kranken könne es wegen zusätzlicher ärztlicher Versorgung noch teurer werden, sagte Rosenberger. Für den laufenden Betrieb müssen daher jährlich rund eine Million Euro eingenommen werden. Dabei finanziert dich die Seehundstation seit 1996 ohne staatliche Zuschüsse ausschließlich mit Spenden und dem Verkauf von Eintrittskarten.

In der Station arbeiten elf fest angestellte Mitarbeiter sowie mehrere Azubis und ehrenamtliche Helfer. Zu den Aufgaben der Station gehören außer der Aufzucht der Heuler wissenschaftliche Forschung und Informationen über Seehunde.