Lübeck. Prozess um eine 50-Jährige, die ihrem Mann Pflanzengift ins Essen gemischt haben soll. Die Angeklagte: Ich wollte ihn nicht töten.

Die Anklage liest sich wie ein Krimidrehbuch, ist aber Realität. Eine 50 Jahre alte Frau soll versucht haben, ihren Ehemann zu vergiften, weil sie sich in einen anderen Mann verliebt hatte. So jedenfalls sieht es die Lübecker Staatsanwaltschaft. Von Mittwoch an steht die 50-Jährige aus Dahme im Kreis Ostholstein wegen versuchten Mordes in Lübeck vor Gericht.

Ehemann schwebt zwei Tage in Lebensgefahr

Laut Anklage soll die Frau ihrem 57 Jahre alten Mann ein Pflanzengift ins Essen gemischt haben, um ihn zu töten. Tatsächlich wurde der 57-Jährige wenige Stunden nach der Mahlzeit schwer krank. Er bekam Brechdurchfall, Sehstörungen und Herzrasen. Zwei Tage lang soll er in Lebensgefahr geschwebt haben, heißt es in der Anklage.

Doch dem Ehemann soll die Sache verdächtig vorgekommen sein. Er glaubte nicht an eine Durchfallerkrankung oder eine Lebensmittelvergiftung. Von einem Arzt ließ er Urin- und Blutproben sichern, in denen tatsächlich das Pflanzengift nachgewiesen wurde.

Angeklagte bestreitet Mordabsicht

Unter dem Eindruck dieser Beweise gestand die Angeklagte schließlich, ihrem Mann Gift ins Essen gemischt zu haben. Die Absicht, ihn zu töten, bestreitet sie nach Angaben der Staatsanwaltschaft jedoch. Ihr sei nicht bewusst gewesen, dass es sich bei dem Mittel um eine hochgiftige Substanz handelte, so ihre Aussage im Ermittlungsverfahren.

Für den Prozess hat die Schwurgerichtskammer des Landgerichts bislang zehn Zeugen und eine Sachverständige geladen. Ein Urteil wird Ende Februar erwartet.