Kiel. Land bezuschusste Stadion von Fußball-Zweitligist Holstein Kiel, Abwasserzweckverband in Hetlingen versenkte mehrere Millionen Euro.

Der Bund der Steuerzahler hat den Landeszuschuss für den Ausbau des Stadions von Fußball-Zweitligist Holstein Kiel scharf kritisiert. Es sei nicht Aufgabe des Staates, „den Profisport zu finanzieren“, sagte Verbandspräsident Aloys Altmann am Donnerstag in Kiel. „Bei Millionenbeträgen, die die Vereine aus Werbeeinnahmen und Rechteverkäufen erzielen, muss es möglich sein, auch die Infrastruktur der notwendigen Spielstätten aus diesen Mitteln zu finanzieren.“ Der Umbau des Stadions wurde vom Land mit sieben Millionen Euro gefördert. Die Gesamtkosten betragen gut zehn Millionen Euro.

Die Schwarzbuch-Autoren prangern auch eine Aktion des Abwasserzweckverbandes (AZV) in Hetlingen im Kreis Pinneberg an. Dort wurden laut Schwarzbuch Millionen Gebührengelder versenkt. Der AZV hatte versucht, sich mit dem Betrieb eines Breitbandnetzes ein zusätzliches Standbein schaffen. Bis Juli 2015 investierte das öffentliche Unternehmen rund 12 Millionen Euro in das Breitbandnetz. Wirtschaftlich erfolgreich war man jedoch nicht.

Die Breitbandsparte schrieb hohe Verluste

Die Schwarzbuch-Autoren schätzen die Höhe der Verluste auf acht Millionen Euro. Auch der Ausstieg aus dem Breitbandgeschäft sei noch einmal richtig teuer geworden. Es seien knapp 1,25 Millionen an Rechts- und Beratungskosten ausgegeben worden. Dazu meint der Bund der Steuerzahler: „Der Zweckverband hat sich ohne Not auf ein hochriskantes Geschäftsfeld begeben, ohne die notwendige Kompetenz zu besitzen. Leidtragende sind die Gebührenzahler.

Dies sind zwei von 13 Beispielen aus dem Norden im aktuellen Schwarzbuch, mit dem der Verband jährlich die Verschwendung von Steuermitteln anprangert.