Lübeck. Anhänger eines Altonaer Vereins wurden bei Gedenkminute aus Lübecker Club geworfen – und kamen mit Messer und Reizgas zurück.
Während einer Amateur-Boxveranstaltung in Lübeck sind am Sonnabend zwei Besucher mit einem Messer schwer verletzt worden. Drei Personen erlitten Verletzungen durch Reizgas. Der Haupttäter konnte der Polizei zufolge flüchten, die Kripo in Lübeck ermittelt. Nach Augenzeugenberichten aus Reihen der Veranstalter ereignete sich der Vorfall in dem Boxstudio "World of Punch" während der Veranstaltung, als die Teilnehmer mit einer Schweigeminute an kürzlich verstorbene Boxer erinnern wollten. Aus dem Umfeld eines Altonaer Vereins sei es dabei zu Störungen gekommen. Man habe die Störer schließlich des Saales verwiesen.
Wenig später kamen jedoch nach Information der Polizei sieben bis acht Personen aus dieser Gruppe zurück und attackierten Veranstalter und Sicherheitsleute. Dabei wurde ein 40-Jähriger durch einen Messerstich so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus sofort operiert werden musste. Ein 52-Jähriger erlitt ebenfalls Verletzungen durch einen Messerstich, konnte das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung aber wieder verlassen.
Hamburger Verein äußert sich zum Vorfall
Die Lübecker Polizei war mit zwölf Funkstreifenwagen im Einsatz, konnte den Messerstecher jedoch nicht fassen. "Wir haben aber genug Augenzeugen, so dass er wohl schnell ermittelt wird", sagte eine Polizeisprecherin, die auch die Darstellung der Veranstalter bestätigte, wonach es sich bei den Angreifern um Personen gehandelt habe, die zu dem Verein aus Altona gehörten.
Der Verein, der sich um Gewaltprävention bei Jugendlichen kümmern will, bestätigte gegenüber dem Abendblatt den Vorfall, verwies aber darauf, dass dabei keine Sportler des Vereins beteiligt gewesen seien, sondern Freunde oder Verwandte aus dem Umfeld der Boxer. Der Streit sei eskaliert, nachdem ein Sicherheitsmann vor dem Rausschmiss einen der späteren Angreifer ins Gesicht geschlagen habe.