Kiel. Ver.di hat in Kiel und Flensburg zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Auch in Neumünster und Lübeck wurde bereits gestreikt.
Die Busse blieben im Depot: Ein ganztägiger Warnstreik bei den kommunalen Busunternehmen in Kiel und Flensburg hat den öffentlichen Nahverkehr in den beiden Städten am Dienstag praktisch zum Erliegen gebracht. Der Warnstreik in der Landeshauptstadt begann nach Angaben der Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) um 3.00 Uhr und sollte bis Mittwochfrüh um 3.30 Uhr dauern. In Flensburg blieben die Busse zwischen Schichtbeginn um 0.30 und Mitternacht in den Depots, wie Sascha Bähring von Verdi sagte.
Am Vortag hatten bereits die Busfahrer in Neumünster und Lübeck die Arbeit für einen Tag niedergelegt. Mit den Warnstreiks will die Gewerkschaft Druck für die vierte Tarifverhandlungsrunde am Donnerstag in Flensburg aufbauen.
Zehntausende Betroffene durch Warnstreiks
Nach Verdi-Angaben waren in der Landeshauptstadt rund 120 000 Fahrgäste betroffen. In Flensburg waren es rund 50 000. Mit dem Verlauf des Warnstreiks zeigte sich die Gewerkschaft zufrieden. „Es läuft super“, sagte Sabine Flechtner von Verdi in Kiel. „Alle machen mit, kein Bus ist raus.“ Am Vormittag zogen rund 200 Busfahrer der KVG und Unterstützer vom Betriebshof zum Bahnhof, wo sie eine kleine Kundgebung abhielten. Auch in Flensburg blieben die rund 20 Busse von Aktiv Bus im Depot, wie Sascha Bähring von Verdi sagte. Insgesamt legten hier rund 70 Kollegen die Arbeit nieder.
Nicht betroffen vom Warnstreik war das Unternehmen Autokraft mit seinen Linien in Kiel und Flensburg. Am Montag hatte Verdi bereits den öffentlichen Nahverkehr in Lübeck und Neumünster praktisch zum Erliegen gebracht.
Verdi fordert Gehaltsverbesserungen im Volumen von 145 Euro. Die kommunalen Arbeitgeber hatten eine Lohnerhöhung von 2,2 Prozent angeboten.