Kiel. Zwei Rocker wollten ihre sichergestellten Kutten abholen – und erlebten eine Überraschung. Staatsanwaltschaft schaltet sich ein.
Acht Jahre lang soll der Schlüssel für eine Asservatenkammer der Polizei in Schleswig-Holstein nach einem Medienbericht unter einem Blumentopf gelegen haben. Zu einem entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung wollte sich ein Sprecher des Landeskriminalamts am Donnerstag auf Anfrage nicht äußern. Nur soviel: „Die Verwahrung der Asservate wurde anhand der durch Erlass vorgegebenen Regelungen überprüft und aktualisiert.“ Mit anderen Worten: Die Schlüssel-Aufbewahrung wurde wohl verändert.
Laut „Bild“-Zeitung flog der Fall auf, als zwei Hamburger Hells Angels in Kiel ihre sichergestellten Lederkutten wieder abholen wollten. Bei einer fehlte demnach ein goldener Pin im Wert von 1100 Euro, die andere Kutte war ganz weg. Auch eine Kutte der Rockergruppe "Bandidos" war offenbar verschwunden. Vermutlich hätten beides Souvenirjäger für sich gesichert, vermutet das Blatt. Das LKA ermittelte jahrelang mit einer Sonderkommission gegen die Rocker.
Die Staatsanwaltschaft in Kiel hat in dem Fall sogar ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, wie ein Sprecher dem Abendblatt bestätigte. Man habe aber keine Person festellen können, die für das Verschwinden von Objekten aus der Asservatenkammer verantwortlich sei. Das Verfahren sei daher eingestellt worden.