Hamburg/Kiel . Neue Züge wurden im Januar auf die Strecke gebracht. Selten schließen Türen selbstständig. Da müssen die Zugbegleiter Hand anlegen.

Defekte Türen an den nagelneuen Doppeldecker-Zügen der Deutschen Bahn sorgen auf der Strecke Hamburg-Kiel für mächtig Ärger. Seit Anfang Januar, also seitdem die 20 neuen Züge im Einsatz sind, kommt es vermehrt zu Verspätungen.

Ein Bahnsprecher sagt: "Aufgrund eines noch unbekannten Defekts funktioniert die elektrische Türenschließung noch nicht reibungslos." Derzeit würden Mitarbeiter der Herstellerfirma Bombardier sowie DB-Mitarbeiter daran arbeiten, den Fehler zu finden.

Derzeit ist es so, dass die Türen in einigen Fällen nicht von alleine schließen, deswegen müssen die Zugbegleiter diese Türen per Hand schließen und das dauert. Bis zu 15 Minuten Verspätung sammeln die Züge aus diesem Grund auf der Strecke im Schnitt.

„Besonders ärgerlich sind die Verspätungen für Reisende, die dadurch ihre Anschlusszüge verpassen, häufig betroffen ist zum Beispiel die ICE-Verbindung von Hamburg nach Köln“, sagt Klaus-Peter Naumann, Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn. Er plädiert dafür, nicht vollends auf die Türenschließung per optischer Kontrolle und anschließendem Handzeichen zu verzichten. „Dort zeigt sich, dass es nicht sinnvoll ist, zu stark auf Automatik zu setzen.“

Allgemein sei laut Naumann die Verbindung Hamburg–Kiel „nicht sehr zuverlässig“ – den Fahrgastverband erreichten häufig Beschwerden von Zugreisenden, die regelmäßig auf dieser Strecke unterwegs sind. Vor allem Berufstätige aus Kiel nutzen die Regionalverbindung nach Hamburg; nach Angaben des Statistikamts Nord aus dem Jahr 2013 pendeln dreimal so viele Schleswig-Holsteiner in die Hansestadt als umgekehrt.