Westerland . Grund ist die Kritik an Verspätungen und Zugausfällen auf der Strecke von und nach Sylt seit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn.

Der Kieler Verkehrsstaatssekretär Frank Nägele (SPD) hat sich am Donnerstag mit rund 20 Pendlern und Unternehmer-Vertretern auf Sylt getroffen. Grund war die Kritik an Verspätungen und Zugausfällen auf der Strecke von und nach Sylt seit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn vor gut zwei Monaten.

Seitdem fahren auf der Strecke fast doppelt so viele Autozüge wie vorher, teils mit angekoppeltem Personenwagen - dem Sylt Shuttle Plus. Nach Angaben des neuen Bahn-Konkurrenten RDC fährt der Sylt Shuttle Plus nur, „um RDC Deutschland vom Autotransportgeschäft nach Sylt fernzuhalten“.

Auf der teils nur eingleisigen Strecke herrscht laut Kritikern inzwischen schlicht zu viel Verkehr. Verspätungen seien die Regel, klagen die Pendler. Sie haben sich in einer über 2000 Mitglieder starken Facebook-Gruppe organisiert.

Staatssekretär Nägele betonte bei dem Gespräch, eine Lösung des Problems könne es nur dann geben, wenn sich die Autozugbetreiber an einen Tisch setzten. „Ich appelliere an die Vernunft der beiden Unternehmen. Wenn der Tourismus einbricht oder die Insel Pendler verliert, damit ist keinem geholfen“, so Nägele.

Eine langfristige Regelung könne es jedoch nur auf Bundesebene geben. Idealerweise will der Staatssekretär erreichen, dass das Land Schleswig-Holstein für die Vergabe der Trassen von und nach Sylt zuständig ist. Dazu müsse eine Änderung in der Eisenbahnstrukturverordnung erwirkt werden. Einen entsprechenden Entwurf dazu will Nägele Ende März vorlegen.