Sylt. Der junge Schwertwal, der am Montag am Strand von Rantum gefunden wurde, war möglicherweise noch am Leben, als er strandete.
Bei dem am Strand von Sylt gefundenen Schwertwal handelt es sich um ein Kalb, das erst seit kurzem tot war. „Möglicherweise ist es lebend gestrandet“, erklärte die Leiterin des Büsumer Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Prof. Ursula Siebert, am Dienstagabend. Der Schwertwal war den Angaben zufolge ein 2,46 Meter langes und 185 Kilo schweres Männchen. Ausgewachsene Schwertwalbullen können bis zu 9,8 Meter lang werden. Das Tier war am Montag am Strand von Rantum entdeckt worden. Schwertwale sind auch unter dem Namen Orca bekannt und gehören zur Familie der Delfine.
Weil die Wissenschaftler im Magen des Schwertwals Milch fanden, gehen sie davon aus, dass es sich um ein Neugeborenes handelt. Nach den bisherigen Ergebnissen der Obduktion war das Tier gesund, hieß es. „Die Mutter muss das Kalb kurz bevor es strandete verloren haben“, erklärte Siebert. „Es ist möglich, dass sich eine Gruppe von Schwertwalen in der Nähe der Nordsee aufhielt. Vielleicht ist das Tier durch den Sturm von der Mutter getrennt worden.“ Weitere Untersuchungsergebnisse werden in zwei bis vier Wochen erwartet.
Siebert berichtete, an den deutschen Küsten kämen Schwertwale sehr selten vor. „Seit 1940 ist dieser Fund das fünfte registrierte Tier.“ Das Skelett des Schwertwals soll im Multimar Wattforum in Tönning - einem Informationszentrum für den Nationalpark Wattenmeer in Schleswig-Holstein - ausgestellt werden.