Kiel/Stockholm. In den Transitstädten Kiel, Lübeck und Flensburg wurden Notquartiere vorbereitet, falls Flüchtlinge in Schleswig-Holstein bleiben.
Behörden und Helfer in Schleswig-Holstein stellen sich auf einen möglichen Rückstau von Transitflüchtlingen ein.
Von Donnerstagmittag an will Schweden an seinen Grenzen wieder die Pässe von Flüchtlingen kontrollieren. Dies könnte dazu führen, dass ein Teil nicht in das skandinavische Wunschland einreisen kann und vorerst in Schleswig-Holstein bleibt. Für diesen Fall wurden in Kiel, Lübeck und Flensburg Notquartiere vorbereitet, wie das Innenministerium schon vor Tagen angekündigt hatte.
Im Oktober fuhren täglich rund 1000 Flüchtlinge über Schleswig-Holstein nach Skandinavien, die allermeisten nach Schweden. Viele nehmen die Fähren ab Kiel, Lübeck und Puttgarden, andere den Landweg mit der Bahn über Flensburg.
Schwedens Innenminister Anders Ygeman hatte die Passkontrollen am Mittwochabend angekündigt. Betroffen sind demnach die Zug- und Autotrassen auf der Øresundbrücke zwischen Dänemark und Südschweden sowie die Fährverbindungen in Südschweden. Seit September sind 80 000 Asylbewerber nach Schweden eingereist. An den Grenzstationen herrschen zum Teil chaotische Zustände. Die Kontrollen sollen einen geordneteren Empfang ermöglichen.
Schweden nimmt relativ gesehen von allen EU-Ländern die meisten Asylbewerber auf und hat zunehmend Schwierigkeiten mit der Unterbringung.