Kopenhagen. Flüchtlingssituation und der Fehmarnbelt-Tunnel sind nur zwei Themen die vermutlich beim ersten Treffen besprochen werden.

Wie wirkt sich der Rechtsruck in Dänemark auf das Verhältnis zu Schleswig-Holstein aus? Über die Beziehungen sprechen in Kopenhagen die Ministerpräsidenten Rasmussen und Albig. Die Flüchtlingssituation und der Fehmarnbelt-Tunnel stehen auch auf der Themenliste.

Kopenhagen (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) trifft am Freitag in Kopenhagen mit Dänemarks Regierungschef Lars Løkke Rasmussen zusammen. Es ist Albigs erstes Treffen mit Rasmussen seit dessen Amtsantritt im Juni dieses Jahres. Rasmussens rechtsliberale Partei Venstre war auch mit dem Wahlversprechen an die Macht gekommen, den Andrang von Flüchtlingen mit strengeren Asylregeln zu kontrollieren. Die finanzielle Unterstützung für neue Flüchtlinge wurde bereits drastisch gekürzt. Das Thema Flüchtlinge steht auf der Agenda des Treffens am Freitagnachmittag.

Schweden verschärft Einreise von Flüchtlingen

Viele Flüchtlinge reisen über Schleswig-Holstein und Dänemark in ihr Zielland Schweden, das nach der jüngsten Prognose in diesem Jahr mit bis zu 190 000 Asylsuchenden rechnet. Albig und Rasmussen werden auch über die Zusammenarbeit zwischen Dänemark und Schleswig-Holstein sprechen, die unter Rasmussens sozialdemokratischer Vorgängerin Helle Thorning-Schmidt eine neue Qualität erreicht hatte.

Die wirtschaftliche Entwicklung im gemeinsamen Grenzland, die Minderheitenpolitik und die Verkehrsinfrastruktur sind weitere Themen beim Kopenhagen-Besuch Albigs, der von Europaministerin Anke Spoorendonk (SSW) begleitet wird. Zu den Gesprächspartnern gehören auch Wirtschaftsminister Troels Lund Poulsen und Bildungsministerin Ellen Trane Nørby. Der geplante Fehmarnbelt-Tunnel sowie die Nord-Süd-Verkehrsverbindungen in Schleswig-Holstein zwischen Süddänemark und dem Hamburger Raum werden ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.