München/Kiel. Ein Zeuge im sagte am Donnerstag im NSU-Prozess aus und verwies auf Stadtpläne, auf denen mögliche Ziele in Kiel eingezeichnet waren.

Die mutmaßlichen Terroristen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ sollen einem pensionierten Ermittler zufolge auch Anschlagziele in Kiel ausgespäht haben. Der ehemalige Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes trat am Donnerstag als Zeuge im Münchner NSU-Prozess auf und verwies auf Stadtpläne, auf denen islamische, türkische und christliche Einrichtungen eingezeichnet seien. Auch ein Parteibüro der CDU sei darunter.

Straftaten des NSU in Kiel sind bisher nicht bekannt. Der pensionierte Ermittler sagte, die eingezeichneten Ziele auf der Karte seien mit der Datenbank der Polizei abgeglichen worden.

Hauptangeklagte im NSU-Prozess ist Beate Zschäpe. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr Mittäterschaft an allen Verbrechen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ vor, darunter die Serie von zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen.