Kiel . Radium-Becher wurden früher zu medizinischen Zwecken verwendet. Sie sind radioaktiv belastet und wurden jetzt im Internet angeboten.
Aus aktuellem Anlass warnt Schleswig-Holsteins Umweltministerium vor dem Kauf von sogenannten Radium-Trinkbechern.
Deren Radioaktivität sei so hoch, dass die Freigrenze der Strahlenschutzverordnung für den genehmigungsfreien Umgang deutlich überschritten werde, teilte die Behörde am Freitag mit. Besitzer sollten die Becher über die Landessammelstelle für radioaktive Abfälle entsorgen. Die Gefäße dürften nicht zum Verkauf angeboten oder einfach im Hausmüll entsorgt werden.
Laut Ministerium wurden Radium-Becher vor rund 100 Jahren in Deutschland zu medizinischen Zwecken verwendet. In einigen Haushalten gebe es sie auch heute noch. Eine früher angenommene gesundheitsfördernde Wirkung der Becher sei aber widerlegt.
Im aktuellen Fall hatte ein Schleswig-Holsteiner einen Radium-Trinkbecher über ein Internetauktionshaus erstanden. Die Behörden in Münster (Nordrhein-Westfalen) erfuhren von diesem Geschäft, ermittelten Namen und Anschrift des Käufers und verständigten die Strahlenschutzbehörde in Kiel.
Diese stellte den Becher in der Wohnung des Käufers sicher.