Die Kieler Lebensmittelkette Coop ist auf Modernisierungskurs. Dabei will die Genossenschaft wieder über die Landesgrenzen hinaus expandieren.

Kiel. Die Kieler Lebensmittelkette Coop will sich mit ihren Sky-Supermärkten über Brandenburg nach Berlin ausdehnen. „Wir sind hochgradig interessiert, Richtung Berlin zu expandieren“, sagte Coop-Vorstandsmitglied Thorsten Tygges am Donnerstag in Kiel. In Zukunft wolle man deshalb weniger in neue Märkte in Niedersachsen investieren und dafür erstmals Sky-Märkte in der Hauptstadt eröffnen.

2015 sollen insgesamt acht Märkte in Schleswig-Holstein, Hamburg und Brandenburg eröffnet werden. Auch alle bestehenden Märkte sollen zudem modernisiert und ausgebaut werden, hieß es.

Die Konsumgenossenschaft erreichte 2014 laut Tygges „kein Top-Ziel“: Wegen Brandschäden und dem Druck der Discounter erwirtschaftete sie einen Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro. Damit lägen die Erlöse nur 1,4 Millionen Euro über dem Vorjahresergebnis.

Bereits 2013 schrieb der Konzern einen Verlust von 10,2 Millionen Euro. Damals versuchte man die Kosten durch eine Verlegung eines Teiles des Lagers nach Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern zu senken.

„Die Entwicklung ist irgendwo stehengeblieben“, sagte Coop-Vorstandsmitglied Rüdiger Kasch bei der Präsentation der Jahresbilanz am Donnerstag. Der Konzern habe sich insgesamt zu wenig weiterentwickelt. Deshalb wolle man im kommenden Jahr mit einer zusätzlichen Eigenmarke den Firmennamen Coop stärker herausstellen. Bislang habe sich nur zehn Prozent des Sortiments aus Eigenmarken der Kette zusammengesetzt. „Auch deshalb konnten wir nicht mit den Konkurrenten mithalten“, sagte Kasch. In den kommenden Jahren soll die neue Eigenmarke mit bis zu 700 Produkten aus regionaler Landwirtschaft und von Kleinlieferanten in den Regalen stehen.

Die Konsumgenossenschaft gehört rund 64 000 Mitglieder - innerhalb eines Jahres konnte man rund 10 000 neue Mitglieder gewinnen. Gerade diese wolle der Konzern in Zukunft enger an sich binden und die Idee der Genossenschaft über eine exklusive Vorteilskarte stärker in den Fokus rücken. (dpa)