Der Fahrer des HVV-Busses war frontal in ein Wohnhaus gerast. Der Aufprall war so stark, dass er und seine sieben Fahrgäste teilweise schwer verletzt wurden. War ein Schwächeanfall schuld?

Rellingen. Schwerer Unfall im Kreis Pinneberg: Ein HVV-Bus der Linie 185 ist am Sonnabendabend in ein Wohnhaus an der Altonaer Straße in Halstenbek gefahren und mehr als einen Meter tief in dem Gebäude stecken geblieben. Der 52 Jahre alte Fahrer wurde hinter dem Lenkrad eingeklemmt und schwer verletzt. Auch die sieben Fahrgäste wurden verletzt, eine Frau schwer. Nach ersten Zeugenhinweisen könnte ein plötzlicher Schwächeanfall Auslöser ds Unfalls sein,sagte Silke Westphal von der Polizeidirektion Segeberg. Die Bewohner des Hauses waren zum Zeitpunkt des Unfalls nicht zu Hause.

Der Bus Richtung Hamburg-Lurup kam gegen 20 Uhr aus dem Schnelsener Weg und hätte eigentlich nach links in die Pinneberger Chaussee einbiegen sollen. Stattdessen fuhr der Fahrer über die Kreuzung mit der Altonaer Straße, durch einen Vorgarten und raste frontal in das Doppelhaus. Dabei wurde auch ein Carport zerstört. Der Aufprall war so stark, dass alle Fahrgäste Verletzungen erlitten. Bis auf den Busfahrer kommen alle Verletzten aus Hamburg. Ihr Alter liegt zwischen 17 und 55 Jahren. Im Fall der verletzten Frau ist das genaue Alter aufgrund der Schwere der Verletzungen noch nicht bekannt.

Die Rettungsleitstelle West in Elmshorn löste gegen 19.59 Uhr Alarm für die Freiwillige Feuerwehr Halstenbek aus. Die Einsatzkräfte wegen eines vorgegangenen Fehlalarms bereits sechs Minuten später am Unfallort. Sie befreiten den eingeklemmten Fahrer. Ein Sprecher des Rettungsdienstes sagte, der der Mann habe Glück im Unglück gehabt - die Holzbalken des ramponierten Carports ragten bis zu anderthalb Meter in den Bus hinein.

Das zerstörte Gebäude steht nur zehn Meter hinter der Hamburger Landesgrenze in Schleswig-Holstein. Daher waren Rettungskräfte aus beiden Bundesländern im Einsatz. Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks rückten an, um das Haus abzustützen, damit der Bus geborgen werden konnte. Der Einsatz dauerte bis nach Mitternacht. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es derzeit nicht. Die Bewohner der Doppelhaushälfte kamen wenige Minuten nach dem Crash nach Hause. Die Schadenshöhe liegt nach ersten Schätzungen bei rund 300.000 Euro.