Im Kreis Pinneberg haben Jäger auf Anweisung des Ordnungsamtes 21 ausgebüxte Rinder erschossen. War die Aktion notwendig? Die Empörung ist groß.

Bokholt-Hanredder. Der Abschuss von 21 Highlandrindern und Galloways in Bokholt-Hanredder (Kreis Pinneberg) hat für Empörung und Entsetzen unter Tierschützern gesorgt.

„Das ist Wildwest in Schleswig-Holstein“, sagte der Landesvorsitzende des Tierschutzbundes, Holger Sauerzweig-Strey, am Donnerstag. Die am Dienstagabend vom Ordnungsamt angeordnete Tötung der Rinderherde durch Jäger sei ein Unding. „Man hätte die Tiere auch anders runterbekommen, ohne dass man sie gleich abballert.“ Von einem ähnlichen Fall im Land habe er noch nie gehört. „Ich bin platt.“

Der Chef des Ordnungsamts vom Amt Rantzau, Rainer Schattauer, hatte die Aktion gegenüber dem „Pinneberger Tageblatt“ mit der Gefahr begründet, die Tiere könnten auch auf die Autobahn 23 laufen.

„Die Rinder waren völlig verwildert, haben Zäune niedergetrampelt“, sagte er. Nach Beratung mit dem Kreisveterinäramt und weiteren Experten hatte er den Abschuss am Dienstag angeordnet. „Wir haben keine andere Lösung gesehen. Die Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen. Es war ein Bild des Grauens.“

Besitzer der Herde ist ein Landwirt aus Bullenkuhlen im Kreis Pinneberg. Er hatte vor Ort verzweifelt versucht, die Tiere einzufangen. Der Landwirt aus Bullenkuhlen vermutet dem Bericht zufolge, dass jemand das Gatter offen ließ. Probleme mit den Highlandrindern und Galloways habe es zuvor nie gegeben.