Carsten Rodbertus berät eine Firma, die für „bürgernahe Finanzierungen von Unternehmen“ eintritt. Mit einem ähnlichen Konzept war der Windparkkonzern Prokon gescheitert.

Itzehoe. Die Geschichte des Itzehoer Windkraft-Unternehmens Prokon ist mit einer Milliardenpleite zu Ende gegangen, jetzt wirbt Firmengründer Carsten Rodbertus für ein neues Unternehmen. „PmK - Projekte mit Konzept für eine lebenswerte Zukunft GmbH“ heißt die Firma. Rodbertus berät PmK, das genau wie Prokon „für direkte bürgernahe Finanzierungen von Unternehmen“ eintritt. PmK plant laut Spiegel Online, rund 250 Millionen Euro einzusammeln.

Die Staatsanwaltschaft Lübeck ermittelt gegen den Schleswig-Holsteiner Rodbertus wegen des Anfangsverdachts der Insolvenzverschleppung und anderer Delikte. 75.000 Anleger hatten rund 1,5 Milliarden Euro in Prokon-Genussrechte gesteckt und hofften auf acht Prozent Zinsen, die ihnen versprochen worden waren. Das Unternehmen hatte sich auf die Planung und den Betrieb von Windparks spezialisiert. Die Genussrechte der Anleger kamen einem Kredit gleich. Doch nach der Insolvenz von Prokon steht fest, dass die Anleger 40 bis 70 Prozent ihres anlegten Geldes verlieren werden.

Im Januar hatte die Prokon Regenerative Energien GmbH – eine von mehreren Prokon-Firmen – einen Insolvenzantrag gestellt. Die Prokon-Gruppe mit mehreren Unternehmen beschäftigt etwa 1300 Mitarbeiter. Zu den Unternehmen gehören die Prokon Pflanzenöl GmbH in Magdeburg mit 140 Mitarbeitern. Ein Holzverarbeitungsbetrieb in Sachsen mit 650 Mitarbeitern gehört ebenfalls zu Prokon.