Vier Einsätze innerhalb von drei Stunden: Erst gerät ein ehemaliges Teppichlager in Brand, dann bricht Feuer im Keller eines Hochhauses aus. Zwischendurch gab es zwei kleinere Einsätze.
Elmshorn. Mit vier Einsätzen innerhalb von drei Stunden sahen sich die Elmshorner Brandschützer am Sonnabendabend konfrontiert. Weil dabei auch zwei größere Brände zu bekämpfen waren, mussten die Elmshorner Unterstützung durch die Nachbarwehren aus Klein Nordende und Uetersen in Anspruch nehmen. Die Ursache der beiden Großfeuer ist noch unbekannt.
Der Einsatzmarathon begann gegen 20.45 Uhr an der Berliner Straße. Dort meldeten Passanten einen Feuerschein aus den leer stehenden Knechtschen Hallen, die zuletzt als Zentrallager von Teppich Kibek genutzt worden waren. Bei einer ersten Erkundung stellte Einsatzleiter Renee Chandony ein Feuer im ersten Obergeschoss des Gebäudes fest, das eventuell zum Kulturzentrum werden soll. Von außen starteten Einsatzkräfte über den Wasserwerfer des Teleskopmastfahrzeuges einen massiven Löschangriff. „So haben wir die offenen Flammen zum Glück relativ schnell erstickt“, so der Vize-Wehrführer Sven Stade. Im Anschluss drangen Feuerwehrleute unter Atemschutz ins Innere vor und löschten gezielt letzte Glutnester ab. Im Einsatz waren 40 Kräfte aus Elmshorn sowie 25 aus Klein Nordende.
Zeitgleich hatte der Rettungsdienst die Elmshorner Wehr angefordert, weil eine verschlossene Haustür den Weg zu einem hilflosen Patienten versperrte. Wenig später nahmen mehrere Anwohner der Lornsenstraße Gasgeruch wahr. Kräfte aus Elmshorn sowie aus Klein Nordende erkundeten vor Ort die Lage, sie entdeckten keine Leckage.
Um 23.59 Uhr lief der vierte Alarm auf. Im Hochhaus an der Meteorstraße 1 brannte es in einem Kellerverschlag. Zwar gelang es den Einsatzkräften, die Flammen von außen durch ein Kellerfenster schnell zu löschen. Doch obwohl die Tür zum Treppenhaus geschlossen geblieben war, breitete sich der Rauch im Treppenhaus aus. Durch eine undichte Entlüftung gelangten die Schwaden auch in einige Wohnungen. Als die ersten Einsatzkräfte kurz vor Mitternacht bei dem Hochhaus mit 13 Etagen eintrafen, kamen ihnen bereits Bewohner des Hochhauses entgegen. Sie waren über mehrere Stockwerke durch das verrauchte Treppenhaus geflüchtet. „Unser Problem war, dass die Bewohner nicht in ihren Wohnungen geblieben sind“, so Chandony.
Sieben Personen, darunter ein Kind, klagten über Atemwegsreizungen. Zwei von ihnen kamen ins Krankenhaus. Um die medizinische Versorgung sicherstellen zu können, schickte die Regionalleitstelle sieben Rettungswagen, ein Notarztfahrzeug, den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und den diensthabenden Leitenden Notarzt zur Einsatzstelle. Insgesamt waren mehr als 100 Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz.
Neben 40 Feuerwehrleuten aus Elmshorn und den 25 Kräften aus Klein Nordende forderte Chandony 18 Brandschützer aus Uetersen an, um weitere Atemschutzträger verfügbar zu haben. Alle Wohnungen, die an dem undichten Entlüftungsrohr liegen, wurden auf Brandrauch kontrolliert. Dazu mussten einige Türen mit Spezialwerkzeug geöffnet werden. Dann kehrten die Bewohner in ihre vier Wände zurück.