Am Mittwochabend starteten drei Transall-Maschinen in Richtung Nordirak. Aufgrund des Konflikts um mutmaßliche BND-Spionage hatte die Türkei zunächst keine Überflug- und Landegenehmigung erteilt.

Berlin. Die Türkei hat nun doch grünes Licht für weitere Hilfsflüge der Bundeswehr in Richtung Nordirak gegeben. Drei Transall-Flugzeuge starteten am Mittwochnachmittag mit etwa 20 Tonnen Lebensmitteln an Bord vom Fliegerhorst Hohn in Schleswig-Holstein. Ursprünglich hatten die Maschinen bereits am Morgen abheben sollen, die Türkei hatte ihnen jedoch zunächst keine Überflug- und Landegenehmigung erteilt. Die Transalls machen auf dem Weg ins irakische Erbil eine Zwischenlandung auf dem Stützpunkt Incirlik in der Türkei.

Die Bundeswehr habe weitere Unterlagen nachgereicht und daraufhin die Überflug- und Landegenehmigung erhalten, sagte der Sprecher. Die deutschen Flugzeuge sollten über Nacht in Incirlik bleiben und am Donnerstag nach Erbil weiterfliegen. Die Beziehungen zur Türkei sind momentan gespannt. Medienberichten zufolge wird das Land vom Bundesnachrichtendienst (BND) ausspioniert.

Die Bundeswehr hatte ihre Hilfsflüge am Freitag aufgenommen. In den kommenden Tagen soll sie auch militärische Ausrüstung wie Helme und Schutzwesten für die kurdischen Kämpfer in den Nordirak bringen. Außerdem erklärte sich Deutschland am Mittwoch zur Lieferung von Waffen bereit, um die Peschmerga in ihrem Kampf gegen die radikalen Islamisten zu unterstützen. Binnen einer Woche will die Bundesregierung prüfen, welche Waffen aus Bundeswehr-Beständen zur Ausrüstung der kurdischen Kämpfer zweckmäßig sind.