Der Abenteurer Arved Fuchs startet zu seiner nächsten Expedition. Nach der abgebrochenen Russlandreise im vergangenen Jahr begibt sich der Bad Bramstedter auf eine Tour in eisige Regionen.

Flensburg. Abenteurer Arved Fuchs (61) geht wieder auf große Fahrt. Bei strahlendem Sonnenschein stach die 20-köpfige Mannschaft des Haikutters „Dagmar Aaen“ in See. Von Flensburg aus startet die nächste Expeditionsfahrt „Pittarik“ des Bad Bramstedters, die ihn dieses Mal nach Grönland führen wird. Anders als beim Start dürften am Zielort ungünstigere Witterungsverhältnisse herrschen. „Die Region ist nicht unbedingt eine Schönwetterregion“, sagte Fuchs. Für den 25. September ist die Rückkehr nach Flensburg geplant.

"Der Titel der neuen Unternehmung steht für die häufig auftretenden und gefährlichen Fallwinde, die von den Grönländern Pittarik genannt werden", berichtete er. Am Mikis-Fjord werde ein Trio den Haikutter „Dagmar Aaen“ verlassen und den höchsten Berg der Insel – den 3694 Meter hohen Gunnbjørn Fjeld – besteigen, teilte Fuchs weiter mit. Der Abenteurer aus Bad Bramstedt selbst will während der Bergtour mit der "Dagmar Aaen" eine bislang nur von wenigen Abenteurern erkundete Strecke in der Fjordlandschaft der Ostküste erforschen.

Die Reise hat auch einen wissenschaftlichen Aspekt hat, so werden unter anderem meteorologische Daten für eine Hamburger Firma gesammelt. „Riesenfroh“ sei er, wenn es endlich losgeht, sagte Fuchs kurz vor dem Start. „Im Moment habe ich noch gar nicht den Kopf frei.“ Die Planungen erfordern die ganze Aufmerksamkeit, nichts darf vergessen werden – Fuchs trägt die Verantwortung.

Anders als beim Start dürften am Zielort ungünstigere Witterungsverhältnisse herrschen. Die Region ist nicht unbedingt eine Schönwetterregion“, sagte Fuchs. Probleme könnte etwa das Eis an der Ostküste Grönlands bereiten, „auch wenn es weniger geworden ist“. Besonders freut sich Fuchs auf die Begegnung mit Menschen in einer kleinen Siedlung am Scoresby Sund. „Dort haben wir schon einmal überwintert.“ Die persönlichen Kontakte haben überdauert. „Die haben dort ein anderes Zeitgefühl.“ Auch wenn man nach langer Zeit zurückkehre: „Es ist, als wenn man sich gerade verabschiedet hat.“

Am Tag des WM-Viertelfinales zwischen Deutschland und Frankreich wollte Fuchs aber auch auf die weniger ernsthaften Dinge des Lebens nicht verzichten. In Dänemark wollte die Crew an Land gehen und das Spiel im Fernsehen verfolgen. „Ich hoffe, ich habe danach noch Grund, weiterzugucken.“ Dafür würden dann weitere Landgänge in Kauf genommen. Für den 25. September ist die Rückkehr nach Flensburg geplant.

„Freude und Neugierde wie früher“ seien aber da. Einige Crewmitglieder sind schon ein paar Tage früher auf dem Haikutter „Dagmar Aaen“, berichtet der 61-Jährige. „Ich bin dann der Letzte, der an Bord geht.“ Das Spannende an der Grönlandreise ist für ihn neben der Bergbesteigung die Mitwirkung an wissenschaftlichen Projekten, für die das Schiff entsprechend ausgestattet wird. Dabei geht es unter anderem um die Speicherung von Kohlenstoffdioxid (CO2) durch die Ozeane, sagt Fuchs.

Jährlich entziehen die Ozean der Luft mehr als ein Viertel des Kohlenstoffdioxids, das Menschen in die Atmosphäre freigeben. Die Aufnahme ist allerdings nicht folgenlos. Denn löst sich Kohlenstoffdioxid im Wasser, entsteht Kohlensäure und diese lässt den pH-Wert der Meere sinken - die Versauerung der Meere. Deren Auswirkungen auf Meeresflora und -fauna sollen untersucht werden.

So haben bisherige Studien etwa gezeigt, dass die meisten Tiergruppen Schaden durch den sinkenden pH-Wert erleiden. Vor allem Korallen, Stachelhäuter und Weichtiere reagieren sehr empfindlich auf einen sinkenden pH-Wert.