Um 9 Uhr lief nach Angaben des Betreibers das Schlachtband wieder Am Donnerstag hatte Landwirtschaftsminister Robert Habeck dazu unter zahlreichen Auflagen die Genehmigung erteilt.

Bad Bramstedt. Rund fünf Wochen nach der vorübergehenden Stilllegung eines Schlachthofes in Bad Bramstedt ist am Montag der Schlachtbetrieb unter Auflagen wieder aufgenommen worden. Um 7 Uhr rollten die ersten Viehtransporter mit schlachtreifen Kühen und Rindern an, wie Betreiber Vion am Montag mitteilte. Zur gleichen Zeit hätten Geschäftsführung und Veterinäre unter Begleitung externer Fachleute eine sogenannte Hygieneinspektion der Betriebsanlagen gestartet. Zwei Stunden später sei das Schlachtband wieder angelaufen.

Ende Februar war der Betrieb nach einer Razzia vorübergehend gesperrt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Tierquälerei und des Verstoßes gegen Hygienevorschriften.

Bis Herbst muss Vion rund 40 einzelne Bedingungen erfüllen, um eine dauerhafte Betriebserlaubnis zu erhalten. Zu den Bedingungen des Landwirtschaftsministeriums gehört vor allem, dass bis zum Sommer eine neue Betäubungsanlage für die Rinder installiert wird. Bis dahin dürfen nur 45 statt bislang 70 Rinder pro Stunde geschlachtet werden. Eine Videoüberwachung soll sicherstellen, dass die Tiere ordnungsgemäß betäubt werden.

Vion teilte am Montag mit, dass die Betäubungsfalle bis Ende Juni eingebaut sein soll. Zudem werde der Betrieb in vielen Bereichen mit diversen Einzelmaßnahmen modernisiert. Erste bauliche Maßnahmen im Bereich von Hygiene- und Tierschutz wurden laut Vion bereits in der Produktionspause durchgeführt.

Der Schlachthof in Bad Bramstedt ist mit 120.000 Schlachtungen im Jahr der größte in Norddeutschland. Mit insgesamt knapp 400 Mitarbeitern erwirtschaftet er laut Vion einen Umsatz von 200 Millionen Euro. Die vom Land verfügte Schließung kostete das Unternehmen eigenen Angaben zufolge einen hohen einstelligen Millionenbetrag.