Die Entdeckung eines durchgerosteten Fasses mit radioaktivem Abfall hatte Fragen nach der Sicherheit der Lagerung im Kraftwerk Brunsbüttel aufgeworfen. Nun hat Vattenfall mit einer Inspektion der sechs unterirdischen Lager begonnen.

Kiel. Knapp zwei Jahre nach der Entdeckung eines durchgerosteten Atommüll-Fasses hat am Mittwoch eine aufwendige Kamera-Inspektion der unterirdischen Atommüll-Fasslager auf dem Gelände des stillgelegten Atomkraftwerks Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) begonnen. In sechs Kavernen lagern 631 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Betriebsabfällen, teilte der Konzern Vattenfall als Betreiber in Berlin mit. Die Entdeckung des durchgerosteten Fasses hatte Fragen nach der Sicherheit der Lagerung aufgeworfen.

Laut Vattenfall dürfte die Inspektion mehrere Wochen dauern. „Die Fässer werden mit einer eigens angefertigten Spezialkamera in den Kavernen von allen Seiten überprüft und deren Zustand protokolliert“, erläuterte das Unternehmen. Zugleich werde auch das Bauwerk einer Kontrolle – der sogenannten Bauwerksprüfung – unterzogen. Im Anschluss und abhängig von den Ergebnissen der Inspektion werde in Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde über das weitere Vorgehen entschieden.

Die Kavernen waren konzeptionell zunächst nicht für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen, sondern die Fässer sollten nach Schacht Konrad als bundesweitem Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle gebracht werden. Schacht Konrad sollte ursprünglich bis Ende der 1990er Jahre fertiggestellt werden. Es kam aber immer wieder zu Verzögerungen. Vattenfall verwies auf das Bundesumweltministerium, das jetzt mit einer Inbetriebnahme zwischen 2021 und 2025 rechne.