Der Kieler Regierungschef mache sich gegenüber Dänemark wegen seiner Befürwortung des Tunnelbaus lächerlich, so der Fraktionschef.

Kiel. Die CDU hält Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) vor, sich beim Thema Fehrmarnbelt-Querung gegenüber dem dänischen Nachbarland lächerlich zu machen. In Kopenhagen habe sich Albig kürzlich für den Tunnelbau zwischen Dänemark und der deutschen Insel Fehmarn ausgesprochen, während sein Umweltminister Robert Habeck (Grüne) eine Ausgleichszahlung aus Naturschutzgründen fordere, die nach Ansicht der dänischen Projektgesellschaft Femern AS unangemessen hoch sei, sagte CDU-Landtagsfraktionschef Johannes Callsen am Dienstag in Kiel. Albig müsse hier Klarheit schaffen.

Eine Sprecherin des Kieler Umweltministeriums bestätigte einen Bericht des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags (shz.de) über die Forderung Habecks und erläuterte, ohne Einvernehmen mit Schleswig-Holstein dürften die dänischen Tunnel-Planungen nicht vorangetrieben werden. Die schleswig-holsteinischen Grünen sehen das Verkehrsprojekt sehr kritisch.

Beim Fehmarnbeltprojekt geht es um den größten Absenktunnel auf der Erde: Ein 18 Kilometer langer, 80 Meter breiter und 12 Meter tiefer Graben ist auszuheben, 15 Millionen Kubikmeter Meeresboden sind zu bewegen. Damit der Tunnel wie vorgesehen 2021 fertiggestellt werden kann, muss der Bau im Sommer 2015 beginnen. 5,5 Milliarden Euro soll der Tunnel kosten. Für die Anbindung des deutschen Hinterlandes wurden bisher 800 Millionen Euro veranschlagt, doch es wird eine Verdopplung dieses Betrages befürchtet. Er werde auf Bundesebene klarmachen, dass es um ein europäisches Projekt gehe, das unter europäischer Beobachtung stehe, hatte Albig in Kopenhagen betont.