Die Fälle liegen zum Teil bereits mehrere Jahre zurück. Nun stellte sich die Tatverdächtige der Polizei nach einem Speicheltest.

Flensburg. Mehr als fünf Jahre nach dem Fund zweier Babyleichen sind die Taten offenbar aufgeklärt. Eine 28-Jährige aus dem schleswig-holsteinischen Husum habe sich bei der Flensburger Mordkommission und die Tötung der Kinder gestanden, teilte ein Polizeisprecher am Donnerstag mit. Sie soll weitere drei Babys getötet haben.

Zwei Leichen waren bereits 2006 und 2007 in der Papiersortieranlage Ahrenshöft im Kreis Nordfriesland und auf einem Parkplatz an der Bundesstraße 201 nahe der Gemeinde Silberstedt im Kreis Schleswig-Flensburg gefunden worden. Die Ermittler verdächtigen die Frau darüber hinaus, drei weitere Babys lebend geboren und getötet zu haben. Die 28-Jährige wurde am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt, es erging Haftbefehl wegen Totschlags in fünf Fällen.

Die Frau hatte sich der Polizei gestellt, nachdem die Beamten einen Speicheltest zur Aufklärung der Taten durchführen wollten. Weitere Details wollte die Flensburger Polizei auf einer für den Mittag (13.00 Uhr) einberufenen Pressekonferenz bekannt geben.

In den vergangenen Jahren wurden mehrfach tote Babys in Deutschland gefunden. So waren etwa im Juli in einem Haus im niedersächsischen Ostertimke die Leichen zweier Babys entdeckt worden. Die 43-jährige tatverdächtige Mutter gab an, die Kinder geboren und dann nicht versorgt zu haben. Besonderes spektakulär war ein Fall in der brandenburgischen Ortschaft Brieskow-Finkenheerd im Juli 2005. Damals wurden die Leichen von neun Babys in mit Blumenerde gefüllten Gefäßen entdeckt. Die Mutter der Kinder hatte ihrem Ehemann die Schwangerschaften zwischen 1988 und 1998 verheimlicht und die Neugeborenen unversorgt sterben lassen. Sie wurde im Juni 2006 wegen achtfachen Totschlags durch Unterlassen zu 15 Jahren Haft verurteilt.