49-Jähriger soll seine Schwiegermutter missbraucht und dann zu töten versucht haben. Er habe keine Erinnerungen, behauptet der Angeklagte.

Itzehoe/Elmshorn. Erst soll ein 49-Jähriger seine Schwiegermutter missbraucht und dann versucht haben, sie zu töten. An beide Taten konnte sich der Mann aus Elmshorn am Montag vor dem Landgericht Itzehoe nicht erinnern. Der Angeklagte erklärte in dem Totschlagsprozess, er habe weder Erinnerungen an die Tat noch an die ersten Vernehmungen durch die Kripo.

Wenn er der Täter gewesen sei, bereue er zutiefst, dass er seiner damals 73 Jahre alten Schwiegermutter und seiner Familie so viel Leid zugefügt habe. Er wolle sich ausdrücklich bei seinem Opfer entschuldigen, ließ er über seinen Verteidiger erklären. Laut Anklage war der Kraftfahrer betrunken. Eine Blutprobe knapp zwei Stunden nach der Attacke hatte 1,43 Promille ergeben.

Der Mann auf der Anklagebank wirkte am Montag nicht wie ein Alkoholiker. Er gab sich höflich und wünschte dem niesenden Staatsanwalt spontan „Gesundheit“. Er trinke nur selten Alkohol, sagte er. Am Abend vor der Tat habe er im Kreis seiner Familie den Geburtstag seines Schwiegersohns gefeiert und Wodka getrunken. „Es war zu viel“, sagte er. Schon vor Ende der Party setze seine Erinnerung aus.

Laut Anklage hatte er in der Nacht zum 20. März 2011 bei seiner allein lebenden Schwiegermutter geklingelt. Als die damals 73-Jährige ihm im Nachthemd die Wohnungstür öffnete, griff er sie sofort an und verging sich an ihr. Eine Nachbarin hörte den Lärm und alarmierte die Polizei.

Die Beamten konnten durchs Küchenfenster sehen, dass der Angeklagte versuchte, sein Opfer zu erwürgen. Als die Polizisten die Eingangstür eintraten, flüchtete der Täter durch die Terrassentür. Er wurde rund zwei Stunden später festgenommen. Der Prozess wird am 26. September fortgesetzt.