Nach seinen umstrittenen Äußerungen über den Zentralrat der Juden droht dem Lübecker Direktkandidaten der Piraten der Parteiausschluss.

Kiel. Dem Lübecker Direktkandidaten der Piratenpartei, Manfred Vandersee, droht nach umstrittenen Äußerungen über den Zentralrat der Juden der Parteiausschluss. Der Landesvorstand der schleswig-hosteinischen Piraten werde sich am Montagabend (30.4.) in Schleswig mit dem Fall befassen, sagte ein Sprecher der Partei am Donnerstag in Kiel und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht von NDR1 Welle Nord. Ein Parteimitglied habe den Antrag gestellt.

Der Landesvorstand werde sich in Kontakt mit dem Landesschiedsgericht beraten. Dabei würden die formalen Voraussetzungen für den Austrittsantrag und dessen inhaltliche Begründung geprüft. Das klärende Gespräch mit Vandersee werde aus persönlichem Datenschutz nicht im Internet übertragen.

Vandersee hatte auf Facebook indirekt die staatliche Unterstützung für den Zentralrat der Juden infrage gestellt. „Der Zentralrat der Juden wird ab 2012 mit 10 Millionen Euro (!) aus hart erarbeiteten Steuergeldern alimentiert! Weitere Kommentare spare ich mir an dieser Stelle“, schrieb er. Daraufhin wurden Antisemitismus-Vorwürfe laut, die Vandersee am vergangenen Freitag zurückwies: „Ich möchte betonen, keine rechtsradikalen oder antisemitischen Positionen zu schüren oder zu besetzen“, postete er. (dpa)