Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein schneiden beim Ländervergleich gut ab. Bei Schlusslicht Niedersachsen besteht Nachholbedarf.

Gütersloh. Der Norden hat beim gemeinsamen Unterrichten von behinderten und nichtbehinderten Schülern im Vergleich der Länder gute Noten erhalten. Bundesweiter Spitzenreiter ist Schleswig-Holstein. Hier besuchten im Schuljahr 2010/2011 fast die Hälfte der Förderschüler und damit gut vier Prozent mehr als im Vorjahr eine reguläre Schule, wie eine am Freitag vorgestellte Studie der Bertelsmann Stiftung ergab. Der Bundesschnitt lag vergleichsweise bei 22,3 Prozent, gut zwei Prozent mehr als im vorherigen Schuljahr.

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Auch in Bremen gingen im Schuljahr 2010/2011 mehr als 40 Prozent der verhaltensauffälligen, lern- oder körperbehinderten Schüler auf eine reguläre Schule, ebenfalls ein Anstieg von gut vier Prozent im Vergleich zum vorherigen Schuljahr. Besonders rapide wuchs im Ländervergleich der Anteil integrierter Förderschüler in Hamburg. Hier besuchten im vergangenen Schuljahr fast ein Viertel aller Schüler mit Förderbedarf eine reguläre Schule. Im Vorjahr waren es in der Hansestadt gut 16 Prozent gewesen. Nachholbedarf im Norden hat allerdings Niedersachsen. Im vergangenen Schuljahr wurden hier nur 8,5 Prozent der Förderschüler in regulären Schulen unterrichtet. Damit ist Niedersachsen laut Studie bundesweites Schlusslicht. Jedoch stieg auch hier der Anteil im Vorjahresvergleich um mehr als ein Prozent.

In Deutschland haben rund eine halbe Million Schüler Förderbedarf, das entspricht 6,4 Prozent der Schülerschaft. In Schleswig-Holstein liegt die Quote bei 5,6 Prozent. In Hamburg sind es gut sechs Prozent, in Bremen mehr als sieben Prozent. In Niedersachsen sind es weniger als fünf Prozent. Einer UN-Konvention von 2009 zufolge sollen Kinder mit und ohne Förderbedarf in Deutschland mittelfristig gemeinsam die Schulbank drücken.