Bei der Eröffnung betonte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister die Bedeutung erneuerbarer Energien. Mehr als 18.000 Messe-Besucher erwartet.

Husum. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU) hat bei der Eröffnung der Messe „new energy 2012“ in Husum die Bedeutung erneuerbarer Energien betont. Die Messe habe sich bundesweit einen Ruf als Schaufenster erneuerbarer Energien erarbeitet und werde in idealer Weise durch die gesonderte Messe „Husum WindEnergy“ ergänzt, sagte er am Donnerstag in Husum.

Gleichzeitig mahnte de Jager an, Fehlentwicklungen künftig stärker zu vermeiden und über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gegenzusteuern. So seien etwa Korrekturen bei der Photovoltaik notwendig, die immer noch die teuerste Form der erneuerbaren Energien sei, sagte der Minister.

+++ Neue Energien haben starken Rückenwind +++

Während de Jager die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Kürzung der Vergütungssätze für Solarstrom begrüßte, befürchteten viele Aussteller, dass dadurch allein in Deutschland fast 200.000 Arbeitsplätze gefährdet werden. Mit Banderolen („Solarausstieg stoppen“) sowie einem einminütigen Dauertrillern und anschließender Schweigeminute machten sie auf ihren Unmut aufmerksam.

Angesichts der steigenden Kraftstoffpreise entwickelten sich Elektro-Fahrzeuge zu Publikumsmagneten. Dabei reichte die Bandbreite vom Kleinwagen (Höchstgeschwindigkeit 105 km/h und 100 Kilometer Reichweite – zum Aufladen genügen acht Stunden an einer normalen Steckdose) bis zum Transporter mit 1,3 Tonnen Zuladung, der jedoch Drehstrom zum Aufladen seiner Batterien braucht. Und wer es ganz schnell und sportlich haben wollte, klemmte sich hinter das Lenkrad eines weißen Porsche 911: Sein 367 PS (270 kw) starker Elektromotor holt seine Kraft aus Lithium-Ionen-Akkus – von 0 auf 100 in fünf Sekunden und bis zu 320 Kilometer Reichweite.

+++ Elektroautos und ihre versteckten CO2-Emissionen +++

Nicht ganz so rasant, aber erheblich preiswerter fährt es sich elektrisch auf zwei Rädern. Dabei unterscheidet sich der Elektro-Scooter vom Benzin-Modell nicht nur durch den fehlenden Auspuff und das leisere Betriebsgeräusch. Auch die laufenden Betriebskosten sind niedriger, rechnen die Aussteller vor: So kosten 100 Kilometer auf einem Motorroller nur 50 Cent Strom – zusätzlich spare man noch TÜV-Gebühren, das Geld für Motorölwechsel und teure Kundendiensttermine, werben die Verkäufer.

Rund 300 Aussteller aus 15 Ländern werden vier Tage lang ihre Produkte und Konzepte aus allen Bereichen der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz zeigen. Dabei liegen die Schwerpunkte vor allem im Bereich Kleinwindanlagen und Elektromobilität. Auch die Solarenergie spielt eine prominente Rolle auf der Messe. Die Organisatoren erwarten insgesamt mehr als 18.000 Besucher aus knapp 45 Ländern.

Parallel zur Ausstellung in vier Hallen findet in Husum zum dritten Mal das Weltgipfeltreffen der Kleinwindenergiebranche statt: Auf dieser „World Summit for Small Wind“ wollen internationale Experten für Kleinwindanlagen verbindliche technische Standards festlegen sowie ein neues Qualitätssiegel einführen. Kleinwindenergieanlagen eignen sich vor allem als Ergänzung zur vorhandenen Stromversorgung.

(dpa/abendblatt.de)