Das Uni-Klinikum Greifswald sichert zunehmend die medizinische Grundversorgung für die Landbevölkerung. Es sieht sich in der Verantwortung.

Greifswald. Das Universitätsklinikum Greifswald sichert angesichts des Ärztemangels in ländlichen Regionen Vorpommerns zunehmend die medizinische Grundversorgung. Das Klinikum sehe sich in der Verantwortung, weitere Leistungen für eine flächendeckende Versorgung in der Region zu übernehmen, sagte der scheidende Ärztliche Direktor, Marek Zygmunt, am Mittwoch in Greifswald auf dem Neujahrsempfang des Klinikums. Zygmunt, der künftig im Bereich internationale Beziehungen für die Landesregierung tätig sein wird, verwies auf die Weiterführung der Kinderklinikabteilung in Anklam sowie auf kinderchirurgische Sprechstunden in Pasewalk und Anklam.

Nach mehr als zehn Jahren stehen die Arbeiten am Neubau des Greifswalder Klinikums vor dem Abschluss. Ende des Jahres soll als letzter Bauabschnitt das neue Diagnostikzentrum bezogen werden. Rund 300 Millionen Euro an Bundes- und Landesgeldern flossen in den Neubau mit 883 Patientenbetten, verschiedensten Forschungseinrichtungen, Laboren und Hörsälen.

Nach den Worten von Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) steht das Klinikum für exzellente Forschung. „Wir brauchen solche Leuchttürme, mit denen Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland und international Aufmerksamkeit und Anerkennung findet“, sagte Sellering. Das Klinikum gewinne zudem weiter an Bedeutung für die medizinische Versorgung im Land. In der Hochschulmedizin, dem angeschlossenen Kreiskrankenhaus Wolgast und den 15 Verbundunternehmen arbeiten rund 4500 Mitarbeiter, darunter 645 Ärzte und Wissenschaftler.

Trotz eines Rekordumsatzes von 167 Millionen Euro im Jahr 2011 wird das Klinikum erstmals keinen ausgeglichenen Haushalt erreichen, wie der Kaufmännische Direktor, Gunter Gotal, sagte. Ursachen seien unter anderen die hohen Kosten durch Tarifsteigerungen bei den Ärzten sowie den Umzug mehrerer Kliniken in den Neubau. Bei der Einwerbung von Drittmitteln konnte die Universitätsmedizin weiter zulegen. Erstmals konnten im vergangenen Jahr mehr als 20 Millionen Euro zusätzlich an Forschungsgeldern eingeworben werden.