Kreis Pinneberg. Winter, Schnee und Kälte sorgen gerade für gute Bedingungen zum Schlittenfahren. Deshalb hier eine Auswahl an guten Rodelbergen.

Der Wintereinbruch am ersten Adventswochenende sorgt auch im Kreis Pinneberg für leuchtende Kinderaugen. Auch wenn die Menschen hier im Norden auf dem platten Land leben und „echte“ Rodelberge Mangelware sind – ein paar Orte, an denen Schlitten gefahren werden kann, gibt es dann doch.

Also schnell den Schlitten aus dem Schuppen kramen, rein in die warmen Winterklamotten, Handschuhe an und ab auf die Rodelpiste. Das Abendblatt hat ein paar der besten Rodelhänge im Kreis Pinneberg zusammengestellt, damit alle Kinder in der Region ihren Spaß haben können, egal, ob in Elmshorn, Wedel, Pinneberg, Hetlingen, Halstenbek oder Quickborn.

Elmshorn: Mit dem Schlitten den Butterberg hinabsausen

Der Butterberg in Elmshorn ist nicht nur die höchste Erhebung der Stadt, sondern auch eine äußerst beliebte Rodelpiste. Und als könnten die Verantwortlichen des Stadtmarketings Elmshorn in die Zukunft schauen, ziert das Rodelgeschehen am Butterberg in diesem Jahr sogar die Elmshorner Weihnachtskugel.

Der Butterberg ist immerhin fast 22 Meter hoch und auch einigermaßen steil, sodass die Schlitten richtig Fahrt aufnehmen. Der bekannteste Rodelberg der Stadt ist übrigens keine natürliche Erhebung, sondern wurde zu Beginn der 1930-Jahre künstlich aufgeschüttet. Seitdem sind Generationen von Elmshornerinnen und Elmshornern die Piste heruntergerast. Der Butterberg liegt im Liether Wald, Parken ist etwas abseits an der Straße Am Butterberg möglich.

Wem der Butterberg zu heftig ist, der braucht nur ein paar Schritte weiter zu gehen. Denn auch auf der Hartzschen Wiese direkt neben dem Spielplatz im Liether Wald gibt es vorzügliche Rodelbedingungen.

Pinneberg: Rodelberg am Hogenkamp - der Treff für Schlittenfahrer der Kreisstadt

In Pinneberg gibt es – wenn sie richtig vereist ist – eine wahre Höllenpiste. Der Rodelberg am Hogenkamp ist jedenfalls über die Stadtgrenzen hinaus bekannt – und auch ein bisschen berüchtigt. Denn wenn die richtigen, sprich: eisigen Bedingungen herrschen, ist in der Nähe des Jugendtreffs Komet die Hölle los.

Halb Pinneberg ist auf den Beinen, um die von Wiesen und Bäumen umgebene Piste hinabzusausen. Dabei ist gar nicht die weitläufige Auslaufzone das Problem, sondern die schiere Fülle an Rodelbegeisterten. Denn im Grunde ist der Rodelberg in Sichtweite zum Sportzentrum und dem Tennisclub eben durch seine breite Strecke eine sichere Sache. Es dürfen nur nicht zu viele gleichzeitig am Start sein.

Wintereinbruch im Kreis Pinneberg: Besonders für Kinder das reine Vergnügen auf den Rodelbergen.
Wintereinbruch im Kreis Pinneberg: Besonders für Kinder das reine Vergnügen auf den Rodelbergen. © MARCELO HERNANDEZ / FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Apropos zu viel: Besonders viele Parkplätze gibt es nicht. Deshalb empfiehlt sich eine Anreise zu Fuß oder per Schlitten. Und dann gleich rauf auf die breite Trasse, die mit viel Auslauf und einem kleinen Weg hinauf zum Rodelspaß einlädt.

Halstenbek: Am Regenrückhaltebecken gibt es für Rodelfans kein Halten mehr

Auch Halstenbek hat einen manierlichen Rodelhang. Er befindet sich neben dem Regenrückhaltebecken beim Osterbrookweg. Die gleichmäßig und sanft abfallende Piste ist für jeden Schwierigkeitsgrad geeignet und ein verhältnismäßig wenig frequentierter Ort zum Schlittenfahren im Kreis Pinneberg. Soll heißen: Wenn man ein gutes Zeitfenster erwischt, muss man nicht lange anstehen, sondern hat die Strecke für sich.

Schenefeld: Mal kurz nach Hamburg zum Schlittenfahren an der Landesgrenze

Knapp neben Schenefeld, aber eben schon auf Hamburger Gebiet, gibt es im Bornpark einen Rodelhang. Auf der einen Seite treffen sich Engelbrechtweg und Böttcherkamp, auf der anderen liegt der Luruper Moorgraben – dazwischen, im Park, sind die Rodelbedingungen bei Schnee exzellent. Es handelt sich sogar um einen recht üppigen Rodelberg mit zwei Abfahrten, eine etwas flachere und eine etwas steilere. Aus Schenefeld muss man nur über die Düpenau sowie am Angelsee und dem Helmuth-Schack-See vorbei und ist da.

Wedel: Abfahrt am Hellgrund – oder am Deich

Rodelgelegenheiten in Wedel sind ebenfalls rar gesät. An der Elbe gibt es eine Piste am Spielplatz Hellgrund neben dem Heizkraftwerk. Kleine und große Adrenalin-Fans haben eine gut 25 Meter lange steile Abfahrt zur Verfügung. Dabei soll ausgerechnet dieser Spielplatz von der Stadt dem Sparkurs zum Opfer fallen.

Juhu! Mit dem Schlitten über verschneite Hänge sausen - das geht im angeblich so flachen Kreis Pinneberg an vielen Orten.
Juhu! Mit dem Schlitten über verschneite Hänge sausen - das geht im angeblich so flachen Kreis Pinneberg an vielen Orten. © dpa | A3512 Roland Weihrauch

Hetlinger Schanze an der Elbe: Immer wieder den Deich hinunter

Die größte Rodelpiste der Region ist an der Elbe von Wedel über Hetlingen nach Haseldorf und vor der Seestermüher Marsch zu finden. Dort muss niemand auf den vor ihm Fahrenden warten. Hier stehen auf einer Strecke von fast 30 Kilometern schöne Abfahrten Richtung Fluss und schnelle Törns ins Binnenland zur Verfügung.

Gut zu erreichen sind an der Elbe unter anderem der Heuhafen und die Hetlinger Schanze. Bruno (9) und seine Schwester Hanna (6) genießen am liebsten die steile Route Richtung Heimatdorf Hetlingen. Aber auch der alte Deich vor Hetlingen und Haseldorf wird in den raren Wintertagen gern als Rodelpiste genutzt.

Quickborn: Rodelspaß am Feldbehnsweg

Auch in Quickborn gibt es einen Rodelberg, auch wenn es wohl eher ein Hügel ist. Aber am Rande der Feldbehnstraße, zu erreichen über den Feldbehnsweg, ist stadtauswärts linksseitig ein kleiner Rodelberg. Da, wo früher auch ein alter Sportplatz war, können Kinder, Jugendliche und alle Schlittenfreunde sich durch den Schnee wühlen, erklärt Bürgervorsteherin Annabell Krämer.

Mit ihren beiden Jungs sei sie dort immer zum Schlittenfahren gewesen, als diese noch kleiner waren und es kräftig geschneit hatte. Was ja in jüngster Zeit nicht mehr so oft der Fall gewesen ist. Der Rodelberg sei vielleicht „dreimal so hoch wie ein Haus“, sagt sie. Er ist auch von der anderen, östlichen Seite über den Schmalmoorweg am Kreisel in der Pascalstraße und den Ohlmöhlenweg zu erreichen. Von dort geht es über die Gronau und hinter der Linkskurve rechts in den Feldbehnsweg.

In Quickborn-Heide lässt sich auch gut rodeln. In der Ricarda-Huch-Straße hinter dem dortigem Kindergarten „Wilde 13) ist ein Spielplatz, von dem aus gut Schlitten fahren ist. Wer mag, kann auch gleich von der Rutsche den Schneeberg runter schlittern. Der Rodelberg ist auch von der Johannes-Rist-Kehre aus zu erreichen. Viel Spaß beim Schlittern!