Wedel. Nachdem ein Tier in Wedel eine Seniorin unvermittelt in den Hals gebissen hat, wird nun die Forderung nach Konsequenzen laut.

Nachdem es in Wedel zu einer Beißattacke durch einen Hund auf eine 90 Jahre alte Frau gekommen ist, hat sich die Tierrechtsorganisation Peta eingeschaltet. Die Tierschützer erneuern anlässlich des Vorfalls ihre Forderung nach einem Hundeführerschein in Schleswig-Holstein.

Wir berichet wurde in der Stadt an der Elbe eine 90 Jahre alte Frau von einem unangeleinten Hund am Hals verletzt und zu Boden gerissen. Sie musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei sucht nun Hund, Halter und Zeugen.

Beißattacke in Wedel: Hund reißt 90 Jahre alte Frau zu Boden

Die Tierrechtsorganisation Peta forder vor diesem Hintergrund die Landesregierung auf, umgehend den sogenannten Hundeführerschein in Schleswig-Holstein einzuführen. „Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Viele Halterinnen und Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen“, sagt Monic Moll, Fachreferentin bei Peta.

Somit sei die Ursache für Beißattacken bei den Haltern zu suchen, so Moll. „Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden.“ Den Hundeführerschein befürworten bundesweit einer repräsentativen Umfrage von Peta zufolge 68 Prozent der Erwachsenen.

Hundefühererschein – andere Bundesländer machen es vor

Mit einem Hundeführerschein müssen Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren. Anschließend folgt ein Praxisseminar in einer Hundeschule. Ein solcher Nachweis könne sicherstellen, dass Menschen, die Hunde halten, fachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten.

Als erstes deutsches Bundesland, so Peta, hat etwa Niedersachsen seit 2013 einen Sachkundenachweis für Hundehalter. Dort würden sich inzwischen nachweislich weniger Vorfälle ereignen. Auch in Berlin gelte ein Hundeführerschein. Einige Städte belohnen verantwortungsbewusste Halter auch, etwa mit Steuernachlässen.

Hund soll die Frau am Hals verletzt und zu Boden gerissen haben

In Wedel stufen die ermittelnden Beamten den Beißvorfall als „fahrlässige Körperverletzung durch einen Hundebiss“ ein. Die Attacke ereignete sich demnach bereits am Montag der vergangenen Woche – also dem 28. August. Das 90-jährige Opfer war an diesem Tag gegen 16 Uhr an der Straße Bei der Doppeleiche unterwegs, als es in Höhe der Einmündung zur Bahnhofstraße von einem Hund angegriffen wurde.

Der noch unbekannte Hund soll die Frau am Hals verletzt und zu Boden gerissen haben. Dem Opfer zufolge war das Tier dunkel und soll einem Schäferhund geähnelt haben. Der Hund soll zu einer Gruppe von fünf bis sechs jungen Menschen gehört haben, die sich an der Einmündung aufhielten und laut Polizei „augenscheinlich ihr Hab und Gut bei sich hatten“.

Nach der Beißattacke sollen ein Mann und eine Frau der verletzten Geschädigten angeboten haben, einen Rettungswagen zu rufen. Schließlich haben die beiden die Frau dann in eine Arztpraxis begleitet. Die 90 Jahre alte Wedelerin wurde für eine Nacht im Krankenhaus stationär aufgenommen.

Polizei in Wedel sucht nun Zeugen und Hundehalter

Nun sucht die Polizei in Wedel weitere Zeugen. Die Angehörigen der Gruppe sollen zwischen Mitte und Ende 20 gewesen sein. Die Frau aus der Gruppe hatte dunkle Haare. Das Polizeirevier Wedel bittet den oder die Hundehalter sowie mögliche Zeugen um Kontaktaufnahme unter 04103/50180.