Wedel. Zwei Jugendgruppen gerieten in Streit. Ein 18 Jahre alter Wedeler erhielt dabei einen Stich in die Lunge. Polizei wertet Video aus.

Nach einer Messerattacke am S-Bahnhof Wedel ist ein 18-jähriger Mann mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gekommen. Mittlerweile hat sich der Zustand des Wedelers stabilisiert. Die Mordkommission ermittelt wegen eines versuchten Totschlags.

Der Vorfall hat sich um 2.20 Uhr am Sonnabend im Eingangsbereich des S-Bahnhofs abgespielt. Dort trafen zwei Gruppen junger Männer aufeinander. Eine Dreiergruppe, bestehend aus Wedelern, sowie fünf junge Männer aus Hamburg, die offenbar mit der S-Bahn zurück in die Hansestadt wollten.

Bahnhof Wedel: Lebensgefahr nach Messerattacke – Mordkommission ermittelt

„Die beiden Gruppen sind in Streit geraten“, berichtet Astrid Heidorn, Sprecherin der Mordkommission. Woran sich der Streit letztlich entzündete, sei noch unklar.

Die Auseinandersetzung sei zunächst verbal, dann körperlich ausgetragen worden. Die Polizeisprecherin spricht von Schlägen und Schubsereien, teilweise seien die Kontrahenten auch zu Boden gegangen.

Als die Polizei eintraf, war das Geschehen bereits beendet. Die Beamten trafen auf zwei Wedeler, die Stichverletzungen aufwiesen. Der 18-Jährige hatte einen Stich im Rumpf abbekommen, der die Lunge getroffen und zu einem größeren Blutverlust geführt hatte.

Zweites Opfer ist an Armen und Beinen durch Messer verletzt worden

Ein Notarzt schätzte die Verletzungen als lebensbedrohlich ein. Nach einer operativen Behandlung in einem Krankenhaus ist der junge Mann inzwischen über den Berg.

Ein weiterer, 19 Jahre alter Mann aus Wedel erlitt Verletzungen an der Hand sowie an den Beinen, die ebenfalls von einem Messer stammen.

Noch ist nicht bekannt, wer aus der Gruppe zugestochen hat

„Beide Gruppen sind uns bekannt“, sagt Astrid Heidorn. Sprich: Die Beamten, die kurz nach dem Notruf mit größerem Aufgebot vor Ort eintrafen, haben auch die Personalien der Männer aus Hamburg aufgenommen.

„Wir müssen jetzt ermitteln, wer welche Taten begangen hat“, so die Polizeisprecherin. Wer zugestochen hat, sei bisher unklar. Auch eine mögliche Tatwaffe haben die Beamten bisher nicht gefunden.

Möglicherweise wurde diese im Umfeld des Tatortes entsorgt. „Wir müssen auch die Möglichkeit ins Auge fassen, dass es sich um Notwehr gehandelt haben könnte“, so die Polizeisprecherin.

Bahnhof Wedel: Polizei wertet die Kameraüberwachung aus

Die Mordkommission sei derzeit dabei, durch umfangreiche Befragungen und einer Spurensuche vor Ort die Hintergründe und den genauen Tatablauf zu ermitteln. „Es gibt am Bahnhof auch eine Kameraüberwachung, Teile sind bereits ausgewertet“, so Heidorn weiter.

Daher wisse die Polizei, dass zum Zeitpunkt der Auseinandersetzung mehrere unbeteiligte Personen auf dem Weg zum Bahnsteig beziehungsweise in der Gegenrichtung unterwegs waren.

Bahnhof Wedel: Mordkommission sucht Zeugen des folgenschweren Streits

Sie müssen zumindest Teile der Auseinandersetzung mitbekommen haben. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 04821/60 20 bei der Mordkommission zu melden.