Wedel. Mehr als zwei Jahre Corona-Pause musste der Kellerklub in Wedel einlegen. An diesem Freitag öffnen sich die Türen wieder.
Als am Sonnabend, 7. März, die Partygänger in der Wedeler Diskothek Shooters direkt am S-Bahnhof der Rolandstadt feierten, ahnte noch niemand, was da kommen würde. Es war der 7. März 2020. „Zu diesem Zeitpunkt hörte man, dass in China und Italien in Bezug auf Corona etwas los ist“, sagt Nico Witkowska, Geschäftsführer des Clubs am Rathausplatz. Anschließend bestimmte das Virus weltweit das Geschehen. Bereits am folgenden Wochenende gab es eine Allgemeinverfügung des Kreises Pinneberg. Das „Shooters“ musste schließen – für 755 Tage.
Doch damit ist nun Schluss. Am heutigen Freitag werden die Türen von 22 Uhr an wieder geöffnet, nachdem ein erster Versuch im Dezember 2021 aus Selbstschutz wegen ansteigender Infektionszahlen noch abgesagt worden war. An diesem Freitag gilt nun noch die Testpflicht 2G+. Ab Sonnabend wird mit 3G geplant. Party-Organisatoren sind Flexibilität schon länger gewohnt.
„Am Anfang der Pandemie habe ich noch gedacht, dass ich vielleicht ein bis zwei Monate an den Wochenenden nicht arbeiten muss“, so der 31-jährige Geschäftsführer. Dann aber wuchs mittelfristig auch die Existenzangst exponentiell. „Es entstanden sehr viele Fragezeichen, wie es weitergehen soll, weil es auf finanzieller Ebene für uns immer ernster und dramatischer wurde. Ich bin dem Bund Deutscher Tanzbetriebe beigetreten. Von diesem Netzwerk und dieser Solidarität haben wir profitiert, weil Fragen geklärt werden konnten und man sich gegenseitig unterstützte“, sagt Witkowska, der vor 16 Jahren im Shooters anfing und seit 2015 Geschäftsführer ist.
Diskotheken blieben bei Öffnungsschritten lange Zeit außen vor. „Ohne Fördermittel vom Land hätten wir diese zwei Jahre nicht durchgehalten“, sagt Daniel Frigoni (37), Vorsitzender der Wedeler Kaufleute und Inhaber des Shooters. Er besitzt das Shooters mit seinem Bruder Julian seit 2007, 1998 wurde die Diskothek eröffnet.
Mehr als 60.000 Euro sind mit der Unterstützung in den gut 200 Quadratmeter großen Kellerclub für Umbau und Renovierungsarbeiten investiert worden. Unter anderem ist die Sound-Anlage auf den neuesten Stand gebracht worden. Künftig gibt es zudem kontaktlose Schließfächer. Mit wenigen Handgriffen ist das Umschalten von DJ-Pult zu Live-Musik möglich. Die sanitären Einrichtungen sind renoviert worden und an den Tresen gibt es nun Spülmaschinen.
„Ich denke, dass es in Ordnung ist, wieder mit einem guten Gewissen zu feiern. Es geht darum, mal wieder den Moment zu genießen. Auch wenn jeder nach wie vor natürlich vorsichtig bleiben sollte“, sagt der Geschäftsführer. Nachdem die Frigoni-Brüder das Shooters übernahmen, renovierten sie es mit Freunden und feierten das Comeback. Nach einer sehr langen Corona-Pause folgt nun die nächste Wiedereröffnung. Die Freitage richten sich dabei eher an Jüngere und Junggebliebene, die unter dem Motto Fresh Friday bedient werden. Auch Abi-Partys seien an diesen Terminen möglich. An den Sonnabenden ist die lose Altersgrenze ab 25 aufwärts, das Motto ist Kult-Disco als Treffpunkt inklusive Tanz.
„Das Shooters ist sozusagen unser Baby. Hier haben wir uns alle kennengelernt“, sagt Witkowska, der nach seiner Lehre als Gas-Wasser-Installateur und Disko-Besuchen den beruflichen Weg in das Unternehmen einschlug. Die Disko ist Teil der Event-Agentur Elbmenschen der Gebrüder Frigoni, die nach eigenen Angaben eine professionelle Ansammlung von Freunden unterschiedlicher beruflicher Hintergründe ist.
Am Freitag zahlen Schüler, Azubis und Studenten fünf Euro Eintritt. Generell liegt die Preisspanne für die Tickets zwischen sechs und acht Euro.