Wedel. Ein Ort, der an die UN-Kinderrechtskonvention erinnert: Wo er ist, was er bezwecken soll, wer schon länger einen hat.

Auch die Stadt Wedel hat jetzt einen Platz der Kinderrechte. Viele ganz junge, junge und ältere Gäste aus Politik und Gesellschaft wohnten der feierlichen Einweihung bei. Der Platz erstreckt sich über den nordwestlichen Bereich der Hafenmole bis zum östlichen Eingang des Elbspielplatzes. Wedels Bürgermeister Niels Schmidt durchschnitt das symbolische blaue Band, während Mitglieder des Wedeler Kinderparlaments das Schild enthüllten, auf dem die Rechte der Kinder in bunten Farben zu lesen sind.

Die Einrichtung eines Platzes der Kinderrechte war von der Ortsgruppe des Kinderschutzbundes vorangetrieben worden. Es wurde bewusst nicht der Rathausplatz, sondern der nicht weniger prominente und beliebte Bereich am Hafen gewählt, da er sich in direkter Nähe eines großen Spielplatzes befindet. Zukünftig kann der Platz für Veranstaltungen für Kinder genutzt werden.

Landesvorsitzende des Kinderschutzbunds bei der Einweihung

Bei der Einweihung erinnerte Irene Johns, Landesvorsitzende des Kinderschutzbunds Schleswig-Holstein, daran, dass auch 30 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention diese immer noch zu wenig beachtet werde. Der neue Platz sei deshalb zugleich ein wichtiges Zeichen, aber auch eine Verpflichtung, im Kampf für diese Rechte der Jüngsten nicht nachzulassen.

Am 20. November 1989 hatten die Vereinten Nationen die UN-Konvention über die Rechte des Kindes verabschiedet. Doch trotz zahlreicher Fortschritte in den vergangenen Jahrzehnten fehlen Millionen Kindern noch immer die nötigen Voraussetzungen für ein gutes Aufwachsen. Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt kämpfen für eine bessere Zukunft.

Bundesweit 17 Kommunen haben einen Kinderrechteplatz

Die Kinderrechte umfassen unter anderem die Rechte auf Bildung, Gesundheit und freie Meinungsäußerung. Dass es die Kinderrechte trotz des Versprechens der Bundespolitik noch nicht ins Grundgesetz geschafft haben, bedauert Ela Cicer, Mitglied des Kinderparlaments, die sich über das Zeichen, das mit dem Platz der Kinderrechte gesetzt wird, gewaltig freut.

Wedel ist die erst 17. Kommune in Deutschland, die einen Platz für Kinderrechte eingerichtet hat. Auch Elmshorn und Pinneberg haben bereits Plätze der Kinderrechte.

Zu den Bereichen, in denen die Stadt Wedel ganz aktiv die Stärkung und Einhaltung von Kinderrechten fördert, gehören unter anderem die Einrichtung und Betreuung des Kinderparlamentes und des Jugendbeirates. Wer das Kinderparlament unterstützen will und etwa zwischen acht und 18 Jahre alt ist, ist herzlich eingeladen, zu den Treffen am dritten Dienstag im Monat dazuzukommen und einzusteigen. Das Kinderparlament sei auch eine gute Grundlage für eine spätere Mitarbeit im Wedeler Jugendbeirat, heißt es seitens der Stadt. Weitere Informationen gibt es bei Imke Dreessen von der Stadtjugendpflege unter Telefon 04103/70 72 79.