Wedel. Siebengeschossiger Bürowürfel unmittelbar an der Elbe kann im dritten Quartal bezogen werden. Vier weitere folgen.
22 Meter hoch, sieben Etagen und 2500 Quadratmeter Fläche – die Bauarbeiten am ersten Elbcube in Wedels Businesspark neigen sich dem Ende zu. Im dritten Quartal soll das erste der fünf modernen Bürogebäude bezugsfertig sein. Von außen sieht der Würfel schon aus wie auf den Modellbildern: Direkt am Elbufer ragt er aus dem Boden, die Ecken sind abgerundet, in der Fensterfassade spiegeln sich die Wolken. Nur das Baugerüst stört die Optik noch.
„Wir sind jetzt in der heißen Phase des Innenausbaus“, sagt die zuständige Projektmanagerin Viktoria Thiecke. Die oberen sechs Etagen sollen als Büroflächen dienen, im Erdgeschoss wird ein Restaurant mit Außenterrasse zur Elbseite eröffnen. „Aktuell sind wir noch im Gespräch mit Interessenten für die ebenerdige Fläche“, sagt Carsten Vater, dessen Wedeler Unternehmen Vater Immobilien seit März 2021 verantwortlich für die Vermietung der Flächen ist.
Ein Drittel der Büroräume sei bereits reserviert, für den Rest gebe es Anfragen aus unterschiedlichen Branchen. So hätten sie beispielsweise einige Interessenten aus dem medizinischen Bereich, die in dem Elbcube gern eine Praxis eröffnen würden. Auch Logistik- und Speditionsunternehmen, Catering-Services, Kanzleien und Unternehmen aus weiteren Sparten hätten Interesse gezeigt. „Zurzeit sind wir daher für alles offen“, sagt Vater. Denn die Flächen ließen sich noch sehr flexibel gestalten, vieles könne jetzt noch an der Nachfrage ausgerichtet werden. So gebe es beispielsweise die Möglichkeit, zusätzliche Wände zu ziehen oder bereits vorhandene zu verschieben.
Für jeden sei in den Räumlichkeiten etwas dabei: Die kleinste anzumietende Fläche messe 75 Quadratmeter, die größte 300. Letzteres sei dann schon eine ganze Etage. Natürlich könnten auch mehrere Etagen gemietet werden, so der Immobilienmakler. Die Kaltmiete fange bei 12,50 Euro pro Quadratmeter an, je nach Lage, Größe und Mietdauer.
Carsten Vater ist überzeugt: „Die Elbcubes werden vor allem mit ihrer Top-Lage punkten.“ Aus den oberen Stockwerken kann man den Blick weit schweifen lassen. Durch die großen Fenster ist der Rissener Leuchtturm und bei klaren Sichtverhältnissen sogar der Hamburger Hafen zu sehen.
Der Eigentümer, der gern anonym bleiben möchte (Name ist der Redaktion bekannt), setzt zudem auf die Unterstützung moderner Technologien: Dank einer Kooperation mit den Stadtwerken Wedel sollen auf dem Gelände sowohl öffentliche als auch für die Mieterinnen und Mieter reservierte Ladesäulen für Elektroautos zur Verfügung stehen.
Zudem werde es einen Glasfaserkabelanschluss geben, um schnelles Internet zu garantieren, so Projektleiterin Viktoria Thiecke. „Im Außenbereich werden außerdem Sitzmöglichkeiten eingerichtet. Später wird es viel Begrünung geben. Die Menschen, die hier arbeiten, sollen dadurch die Möglichkeit bekommen, auf ihre Work-Life-Balance zu achten“, sagt Thiecke. So könnten sie in der Mittagspause frische Luft schnappen, auf Bänken entspannen und auf die Elbe gucken.
Im Herbst 2019 haben die Arbeiten am ersten Elbcube begonnen. Das Richtfest hätte Ende letzten Jahres stattgefunden, wäre die Pandemie nicht gewesen, so Viktoria Thiecke. Nachdem das erste der später insgesamt fünf Gebäude fertiggestellt ist, werde es mit den fünfstöckigen Häusern weitergehen. „Die Elbcubes werden also Schritt für Schritt gebaut“, sagt die Projektleiterin. Als letzte werden dann die Gebäude mit vier Etagen in Angriff genommen. Insgesamt sollen die rechtwinkelig angeordneten Bürotürme eine Fläche von 8000 Quadratmetern haben.
Ansonsten sieht es im Businesspark Wedel noch leer aus: Der erste Elbcube steht inmitten von Baufahrzeugen einsam am Elbufer. Denn die Pläne für das 180.000 Quadratmeter große Areal mussten in den letzten Jahren einigen Herausforderungen trotzen: Nachdem ein Rissener Anwohner gegen die für den Businesspark angesetzte Lärmobergrenze geklagt hatte, setzte das Oberverwaltungsgericht Schleswig den für das Gebiet aufgestellten Bebauungsplan außer Kraft. Gegen die rechtskräftige erste Änderung des Bebauungsplans gibt es nun ein Normenkontrollverfahren, heißt es seitens der Wedeler Stadtverwaltung. Hier sei man noch in den Vergleichsverhandlungen mit der Gegenseite – jedoch auf „dem Weg der Einigung“.
Der erste Elbcube war auf Basis eines vorgezogenen Baugenehmigungsverfahrens entstanden. Auch die Bauanträge für die weiteren vier Würfel seien auf rechtlicher Basis des veränderten Bebauungsplans genehmigt worden.
Bürgermeister Niels Schmidt äußert sich positiv: „Ich freue mich über jeden Fortschritt beim Projekt Businesspark Elbhochufer. Ich bin sicher, dass wir die Gewerbe-Grundstücke gut vermarkten können. Trotz der Corona-Pandemie ist das Interesse weiterhin hoch.“