Wedel. Stadt stellt Ergebnisse der Mobilitätsumfrage vor. 1050 Wedeler haben mitgemacht. Fast alle äußern die gleichen Kritik.

Staus, zu schmale Radwege und Konflikte mit Autofahrern… Das sind die größten Störfaktoren im Wedeler Stadtgebiet, wie die aktuelle Mobilitätsumfrage ergeben hat. Drei Wochen lang konnten Verkehrsteilnehmer ihre Kritik an Straßen, Kreuzungen und Übergänge kundtun. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

Im Stadtzentrum ballen sich die Beschwerden. Der Fokus liegt auf der Bahnhofstraße, der Schulauer Straße mit der Austraße bis zum Roland und der B 431 vom Reepschlägerhaus bis zum Bahnhof. Weitere Klagen betreffen die Pinneberger Straße an der Kreuzung Breiter Weg und Marienhof, das Autal mit dem Bahnübergang und die nicht vorhandene Querung auf Höhe der Pestalozzischule. Auch die Feldstraße erntet am Lohhof negative Kommentare.

Autofahrer stehen zu lange im Stau

Die Stadt hat die Kritik auf die einzelnen Verkehrsteilnehmer runtergebrochen, also auf Auto- und Radfahrer, Fußgänger sowie Nutzer des Öffentlichen Nahverkehrs.

Vor allem in der  Mühlenstraße ist es vielen Wedelern zu voll und zu eng.
Vor allem in der Mühlenstraße ist es vielen Wedelern zu voll und zu eng. © Rahn | Rahn

Autofahrer bemängeln Konflikte mit anderen Autofahrern, lange Wartezeiten und das Staugeschehen am Mündungsbereich der Austraße in die B 431, am Bahnübergang im Autal und in der Wiedetwiete. Radfahrer äußern sich negativ über die Kreuzungen Pinneberger Straße/Breiter Weg und Feldstraße/Lohhof: Ihnen zufolge sind die Wege zu schmal, und Konflikte mit Autofahrern häufen sich. Radfahrer und Fußgänger stören sich auch an der Mühlenstraße, der Bahnhofstraße und der Schulauer Straße. Wer sich auf dem Rad fortbewegt, beklagt vor allem Konflikte mit Autofahrern, Fußgänger bemängeln dagegen Streitigkeiten mit allen Verkehrsteilnehmern. Wedeler, die auf den Nahverkehr setzen, bedauern schlechte oder fehlende Verbindungen, so würden manche Strecken gar nicht befahren werden. Besonders für das Areal zwischen dem Familia-Einkaufszentrum und dem Baustoffhandel Lüchau wünschen sie sich eine bessere Erreichbarkeit durch Bus und Bahn.

Jeder zehnte lobt auch etwas

In neun von zehn Kommentaren kritisieren die Umfrageteilnehmer die aktuelle Verkehrssituation. Nur eine von zehn Stimmen fällt aus dem Raster, bekundet eine neutrale oder lobende Sicht auf die derzeitige Infrastruktur der Stadt. Als positiv bewerten die Teilnehmer zum Beispiel den Ausbau des Jörg-Balack-Wegs sowie den Wander- und Radwegbereich an der Wassererlebniszone der Wedeler Au.

Insgesamt wurden 1050 Teilnehmer registriert. Sie gaben etwa 7750 Kommentare ab, zu denen sie auf der interaktiven Karte einen Ort in Wedel markieren und jeweils mit einer der vorgegebenen Antworten verknüpfen konnten. Davon beziehen sich 51 Prozent der Kommentare auf den Radverkehr, 24 Prozent auf den Autoverkehr, 21 Prozent auf Fußgänger und sieben Prozent auf den Nahverkehr. Die neue Wedeler Mobilitätsmanagerin Janne Pöppelmann zeigte sich zufrieden über die Mitarbeit der Verkehrsteilnehmer: „Die Wedelerinnen und Wedeler haben gezeigt, dass sie aktiv am Gestaltungsprozess eines neuen Mobilitätskonzeptes mitwirken möchten.“

Wedeler können am neuen Verkehrskonzept mitarbeiten

Die Umfrage „Wedelmobil.de“ lief vom 21. September bis 9. Oktober online auf der Internetseite www.wedelmobil.de. Die Ergebnisse dienen als Grundstein für das neue Mobilitätskonzept der Stadt, das in ein bis eineinhalb Jahren stehen soll. Zuvor sollen die Planungsbüros Argus und Institut Raum & Energie über ein neues Verkehrskonzept beraten. Einbezogen werden die Verwaltung, der projektbezogene Arbeitskreis und die Ortsansässigen. Ideen werden auch aus einem Bürgerforum kommen, das im Februar tagen wird. Zusätzlich sollen Planungswerkstätten im April und Juni stattfinden.

Wer möchte, kann noch persönlich Hinweise zur Verkehrsplanung an die Mobilitätsmanagerin übermitteln. Pöppelmann arbeitet mit den beiden Planungsbüros zusammen und konzipiert das neue Verkehrskonzept mit. Sie ist erreichbar per E-Mail unter j.poeppelmann@stadt.wedel.de , telefonisch unter der Nummer 0410370 73 56 und per Brief adressiert an Rathausplatz 3–5 in 22880 Wedel.