Wedel. Sozialdemokraten kritisieren: LLUR komme Aufsichtspflicht nicht nach. Amtshilfe aus Wedel wurde abgelehnt.
In den Streit um ätzende Flugasche aus dem Kohlekraftwerk Wedel hat sich die örtliche SPD eingeschaltet. Die Genossen attackieren die Aufsichtsbehörde, das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (
LLUR) und das Umweltministerium wegen Tatenlosigkeit scharf. Die Ämter würden weder Partikelemissionen dokumentieren, noch Anwohner schützen.
Hintergrund ist, dass die Emissionen des Kraftwerks der Überwachungspflicht des LLUR unterliegen. Doch aus Sicht des Wedeler SPD-Vorsitzenden Lothar Barop und seines Parteifreundes Wolfgang Rüdiger kommt das Amt dieser Pflicht nicht nach. Stattdessen dokumentieren Anwohner die Partikelniederschläge des Meilers.
LLUR dokumentierte Partikelausstoß nicht
Als Beispiel wird der 5. Oktober genannt, als im Kraftwerksumfeld erhebliche Niederschläge niedergegangen seien. Im LLUR sei niemand zur Dokumentation erreichbar gewesen, deshalb habe die Polizei die Schäden aufgenommen. Einen Tag später habe ein LLUR-Mitarbeiter keine Partikelverschmutzung mehr feststellen können. Deshalb hatte SPD-Mann Wolfgang Rüdiger das Landesamt gebeten, in der Wedeler Verwaltung Amtshilfe geltend zu machen, also das örtliche Ordnungsamt zur Dokumentation zu bitten. Das LLUR lehnte ab.
„Es ist sehr bedauerlich, dass das LLUR die Amtshilfe durch die Stadt ablehnt“, so Rüdiger. „Eine Begehung durch einen Mitarbeiter des LLUR, der nichts feststellt, stellt keine objektive Überwachung dar.“ Und Lothar Barop: „Die Kieler Umweltbehörden hätten längst einschreiten müssen. Ein normales Leben ist am kraftwerksnahen Wedeler Elbhochufer nicht möglich. Statt einer angeordneten Minderung werden die Partikelniederschläge und die Säureschäden schlimmer. Ganz offensichtlich wird hier der Betreiber, die Wärme Hamburg GmbH, geschützt, aber nicht die betroffenen Bürger“.