Wedel. Bei einer Online-Umfrage der Stadt war die Resonanz für den Verkehr von morgen groß. Aber es gab auch Kritik.

Drei Wochen lang durften die Wedeler bei einer Mobilitätsumfrage ihre Wünsche und Anmerkungen in Sachen Verkehrsplanung kundtun – der erste große Schritt bei der Erstellung des neuen Mobilitätskonzepts, das bis Herbst 2021 stehen soll. Und die Resonanz war gut, so das Fazit der Stadt: Insgesamt wurden 1050 Umfragebögen ausgefüllt. Darin enthalten waren etwa 7750 Kommentare, bei denen Teilnehmende auf der interaktiven Karte einen Ort in Wedel markieren und jeweils mit einer Auswahl von vorgegebenen Kommentaren verknüpfen konnten.

Letzteres führte aber auch zu Kritik: „Nicht wenige” bemängelten laut einer Mitteilung der Stadt die Auswahl der möglichen Kommentare als zu klein. Auch die Möglichkeit, individuelle Kommentare und Hinweise zu schreiben, sei nach Meinung mancher Teilnehmer zu eingeschränkt gewesen.

Markus Franke vom Hamburger Planungsbüro Argus, das die Umfrage konzipiert hatte und gemeinsam mit dem Wedeler Planungsbüro Raum+Energie für die Erstellung des Mobilitätskonzepts verantwortlich ist, verteidigt die Vorgehensweise. Die Einschränkungen seien notwendig gewesen, um aus den Tausenden an Einzelkommentaren Tendenzen ableiten zu können: „Es ging (…) vor allem darum, dass die großen Datenmengen noch einigermaßen übersichtlich ausgewertet werden können. Darüber hinaus ist das Sammeln von Ideen, Beobachtungen und Meinungen der Wedelerinnen und Wedeler mit dem Ablaufen der Umfrage auch nicht beendet.” Für das kommende Jahr sind noch mehrere Beteiligungsveranstaltungen wie etwa Workshops geplant. Zunächst aber läuft die Auswertung der Online-Umfrage. Erste Ergebnisse sollen im Laufe der Woche bekanntgegeben werden.

Die neue Wedeler Mobilitätsmanagerin Janne Pöppelmann, die mit den beiden Planungsbüros bei der Konzepterstellung zusammenarbeitet, zeigte sich sehr zufrieden mit der Resonanz auf die Umfrage: „Die Wedelerinnen und Wedeler haben durch ihre Teilnahme an der Mobilitätsumfrage gezeigt, dass sie aktiv am Gestaltungsprozess eines neuen Mobilitätskonzeptes mitwirken möchten.“

Katrin Fahrenkrug, Geschäftsführerin des Planungsbüros Raum+Energie, wertet die gute Beteiligung als „wichtiges Signal an Politik und Verwaltung, dem Thema entsprechendes Gewicht zu geben”. Mobilität sei heute viel mehr als der Weg von A nach B, denn sie habe direkte Auswirkungen auf Lebensqualität und Klimabilanz von Menschen und Kommunen. „Auch deshalb ist der Dialog aller Beteiligten von entscheidender Bedeutung.“

Wer der Stadt weitere Hinweise in Sachen Verkehrsplanung geben möchte, kann dies auch im direkten Gespräch mit der Mobilitätsmanagerin tun. Die neue Angestellte für alles, was sich bewegt, heißt Janne Pöppelmann und telefonisch unter 04103 /707356, per Brief unter Rathausplatz 3-5, 22880 Wedel und per E-Mail unter j.poeppelmann@stadt.wedel.de erreichbar.