Wedel. Dank geplanter Geplante Power-to-Heat-Anlage sollen jährlich 30 Prozent weniger Kohle verbrannt werden – aber nur des Winters.
Die geplante Power-to-Heat-Anlage (PtH) soll die Kohleverbrennung im umstrittenen Wedeler Heizkraftwerk um bis zu 30 Prozent reduzieren. Das klingt gut und ist gut – der Wedeler Grünen-Chefin Petra Kärgel ist es aber nicht genug. Denn: Die Leistung des Kraftwerks werde nur im Winter reduziert, die schädlichen Partikelausstoße bleiben. Kärgel fordert deshalb eine Diskussion um eine reduzierte Fahrweise auch in den warmen Monaten sowie die Instandsetzung des maroden Kraftwerks. Die Vorsitzende des Grünen-Ortsverbandes begrüßt den Bau einer PtH-Anlage ausdrücklich – das sei „ein wichtiger Schritt, um Kohleeinsatz und klimaschädliches CO2 einzusparen“.
Kraftwerk soll 2025 stillgelegt werden
Denn in den beiden Kesseln der neuen Anlage soll mittels überschüssigem Ökostrom Fernwärme erzeugt werden. Bis zu 80 Megawatt will der Betreiber Wärme Hamburg so erzeugen, das Kraftwerk soll während des PtH-Betriebs um die gleiche Leistung heruntergefahren werden. Kärgel: „Das ist super. Aber: Wenn keine Fernwärme in Hamburg benötigt wird – im Sommer – dann wird auch die Stromproduktion im Uralt-Kohlemeiler nicht reduziert.“ Gerade in den warmen Monaten, wenn man sich viel draußen aufhalte, seien „die ätzenden Partikelausstöße, die die Nachbarschaft regelmäßig in Angst und Schrecken versetzen und auch nachweislich zu vielen Schäden führen“, also auch weiterhin besonders hoch. Ein untragbarer Zustand nach Meinung sowohl der Grünen aus auch der Bürgerinitiative Kraftwerk. Der wohl mindestens noch bis 2025 anhalten wird: Dann nämlich soll das marode Kraftwerk nach Plänen von Wärme Hamburg abgeschaltet werden – wenn im Hafengebiet Hamburg-Waltershof das neue Gas- und Dampfturbinenkraft (GuD) Dradenau in Betrieb geht. Das Genehmigungsverfahren läuft nach Aussage von Wärme Hamburg.
Dass die Genehmigung erteilt werde, sei nicht gewiss, moniert Kärgel: „Die Abschaltung des Kraftwerks kann viel später kommen als vom Hamburger Senat für 2025 angekündigt, denn es gibt harten Widerstand in Hamburg gegen die geplante Wärmetrasse unter der Elbe.“ Sollte der geplante Energiepark Hafen mitsamt dem GuD Dradenau platzen, könnte ein solches Kraftwerk eventuell doch noch in Wedel gebaut werden. Eine Baugenehmigung liegt vor.