Wedel. Pro-B-Basketballer des SC Rist haben die Kaderbildung für die neue Saison abgeschlossen. Wie die Verjüngungskur der Wedeler aussieht.
Für die Profibasketballer des SC Rist kann die Vorbereitung in die neue Saison der Pro-B starten: Der Kader, bestehend aus 14 Spielern, ist vollständig. Die bisher fehlenden Co-Trainer vervollständigen das Team: Neu zur Seite stehen dem Cheftrainer Hamed Attarbashi Constanze Wegner und Stanley Gettinger.
Wegner ist bereits ein bekanntes Gesicht in Wedel: Von 2009 bis 2012 trug sie das grün-gelbe Trikot in der zweiten Liga für den SC Rist und trainierte in der Saison 2020/21 die WNBL-Spielerinnen. Neben ihrem Posten als Co-Trainerin bleibt sie weiterhin Cheftrainerin der Hamburg Towers in der NBBL – ein Vorteil, findet sportlicher Leiter des SC Rist Christoph Roquette.
Basketball Pro B: Constanze Wegners Nähe zur NBBL ist ein Vorteil für den SC Rist
„Da Conny NBBL-Headcoach ist, haben wir durch sie jetzt eine engere Verzahnung. Diese Verbindung zwischen Pro-B und NBBL ergibt Sinn.“ Zusätzlich betreute Wegner im vergangenen Juli bei der U19-WM der Damen ihre ehemaligen Spielerinnen aus den WNBL-Zeiten Marianna Byvatov und Paula Huber-Saffer.
Mit Stanley Gettinger holt sich Wedel ein junges Trainertalent in das Team. Neben der Sichtung von Gegnern soll der der junge Trainer die Spielvor- und -nachbereitung übernehmen. „Er soll auch lernen, was es bedeutet, auf Pro-B-Niveau zu trainieren. Er soll gefördert werden und von Hamed lernen“, sagt Roquette.
Der „Senior“ im sehr jungen Wedeler Team ist nur 25 Jahre alt
Lernen ist nicht nur das Stichwort für den Trainerneuling – auch das Motto des Teams kann unter der Rubrik „Weiterentwicklung“ zusammengefasst werden. Der älteste Spieler im Kader des SC Rist ist gerade einmal 25 Jahre alt, das ist Neuzugang Daniel Johansson aus Schweden. Ihm folgt der US-Amerikaner Camron Reece (24). „Wedel hat ja immer schon junge Mannschaften gehabt, aber dieses Jahr toppt das alles“, sagt Hamed Attarbashi. „Aber das wollten wir auch, und das freut uns sehr.“ Mit einem Quartett aus der Towers-Jugend komplettiert der SC Rist Wedel den Kader für die kommende Saison: Darren Egbe (16) Noe Bom (17), Jayden Fatnassi (15) und Laurenz Wulf (18) senken den Altersdurchschnitt weiter.
Spielerisch soll die Saison der erste Schritt in den Profibereich für die Talente sein. Es handelt sich um Spieler, „die in den nächsten Jahren durch die Decke gehen können. Die Veranlagung ist da“, schwärmt Roquette vom Nachwuchs. Egbe hat sein Debut bereits in der vergangenen Saison gegen Rasta Vechta II gegeben, auch Fatnassi trainierte unterm damaligen Trainer Stephan Blode mit den Profis. „Das wird spannend zu sehen sein, wie sie sich ans körperliche Niveau gewöhnen. Und vor allem, wie schnell sie sich das können“, sagte der ehemals auch auf dem Feld für die „Rister“ aktive Roquette.
Nachwuchstrio kämpft um Spielanteile auf der Guardposition
Egbe, Bom und Fatnassi kämpfen in der Vorbereitung um Minuten auf den Guard-Positionen; Wulf ist mit seinen 2,02 Meter auf der Position des Power Forwards angesiedelt. Mit Attarbashi, ehemaliger Towers Headcoach und zuletzt Jugendtrainer, schafft Wedel beste Voraussetzungen für die Entwicklung dieser Jugend. „Sie müssen in der Schule gut aufpassen, einfach glücklich sein und Vollgas geben. Es ist alles da, sie müssen es sich einfach nehmen“, lautet der Ratschlag von des 47 Jahre alten Cheftrainers. „Sie können ihren Traum verwirklichen und bisher sehe ich auch, dass sie alles dafür tun.“
Wie auch in den letzten Jahren steht Leif Möller im Kader des SC Rist. Das Talent auf der Spielmacherposition musste den größten Teil der vergangenen Saison verletzungsbedingt von der Bank aus verfolgen, will nach vollständiger Genesung des Knies aber wieder voll angreifen.
Nach absolviertem Reha-Programm soll Möller zum Leistungsträger avancieren
„Leif hat im Sommer sein Reha-Programm durchgeführt und abgeschlossen“, berichtet Roquette nach ersten Einheiten des Point Guards, der 2019 sein Profidebüt in Wedel gab. „Er wird beim Trainingsauftakt voll dabei und 100 Prozent belastbar sein.“ Trotz seiner erst 20 Jahre gehört Möller zu den erfahrensten Spielern im Kader: Mit 50 Einsätzen in der Pro-B, mehreren Jugendländerspielen und Spielanteilen bei den Towers zählt Möller auch in dieser Saison zu den Leistungsträgern. „Leif hat die Möglichkeit, eine sehr gute Saison zu spielen, solange er gesund bleibt. Das wird erst mal das Wichtigste sein.“
Vor seiner Verletzung 2022 hatte Möller mit 26 Punkten gegen Schwelm für seinen Bestwert in der Pro-B gesorgt, zusammen mit sieben Assists. „Solange er gesund ist, müssen wir uns keine Sorgen machen, dann wird er diese Saison einen weiteren Schritt gehen“, ist Roquette von den Qualitäten seines Schützlings überzeugt.
Die Marschroute für die jungen Spieler ist klar: Wir wollen mit viel Energie und mit viel Herz spielen“, sagt Attarbashi. „Das habe ich mit meinen Mannschaften immer gerne gemacht, und ich bin optimistisch, dass wir das gut hinkriegen.“