Wedel. Regionalligateam will am Sonnabend gegen den Tabellendritten gewinnen. Gelingt die Wiedergutmachung für das 65:70 gegen Wolfenbüttel?
Den Basketballerinnen des SC Rist Wedel steht ein wichtiges Heimspiel bevor. Am Sonnabend, 10. Dezember, 15 Uhr, empfängt das Team von Trainer Jan-Ove Stukenburg in der Steinberghalle den Osnabrücker SC II. Stukenburg hofft nach zwei Niederlagen in Folge auf einen Sieg und darauf, den Anschluss an die oberen Tabellenplätze nicht zu verlieren. Mit sechs Punkten liegen die Wedelerinnen als Siebter nur zwei Zähler hinter Platz drei in der 1. Regionalliga Nord. Und diesen dritten Rang besetzt der Gegner aus Osnabrück. Eine gute Gelegenheit, um Boden in der Tabelle gut zu machen.
Dass sie über die spielerischen Mittel verfügen, haben die Risterinnen bei ihrer 65:70 (17:18, 38:32, 56:47)-Heimpleite gegen den nun direkten Tabellennachbarn MTV/BG Wolfenbüttel eigentlich bewiesen. Mit zeitweise neun Punkten führten die Wedelerinnen – für den Sieg reichte es dennoch nicht. Magere neun Punkte im Schlussviertel des SC Rist waren zu wenig im Vergleich mit den 23 Zählern der Gäste.
„Wir haben viel begleitet, anstatt hart
zu verteidigen oder waren ab und zu einfach einen Schritt zu langsam“, sagte Jan-Ove Stukenburg. Die Zonenverteidigung der Wolfenbüttelerinnen bereitete dem SC Rist, angeführt von Marianna Byvatov (16 Punkte), große Kopfschmerzen.
Die hohe Physis ist für viele der jungen Risterinnen noch ungewohnt
„Wir haben dann falsche Entscheidungen getroffen, Würfe nicht genommen und Würfe dann auch nicht getroffen. Zum Korb sind wir auch nicht oft gekommen, weil sie zudem gut verteidigt haben. Das war nicht einfach für uns“, sagte Stukenburg. Ausbleibende Foul-Pfiffe der Schiedsrichter und zu wenig Drei-Punkt-Versuche verursachten den immer weiter schmelzenden Vorsprung. „Wolfenbüttel hat es auch sehr gut gemacht, wie sie unsere Schwächen ausgenutzt haben. Wir sind noch ein sehr junges Team und kennen daher diese Physis auch noch nicht.“
Trotzdem machten die Wedelerinnen mit einem Dreier kurz vor Schluss das Spiel noch einmal eng, ein Punkt fehlte zum Ausgleich. Eine strittige Schiedsrichterentscheidung sorgte für einen Ausbau des Vorsprungs der Gegnerinnen. „Statt Ballbesitz und möglicher Führung für uns fällt da auf einmal der Dreier gegen uns. Das macht dann auch was mit dem Kopf bei uns“, bemerkte Stukenburg.
Zur Verfügung standen dem 27 Jahre alten Coach nur sieben Spielerinnen, die einen Abend zuvor noch mit der 2. Mannschaft in Rostock angetreten sind. „Das ist auch eine harte Belastung“, so Stukenburg. Am Ende im letzten Viertel habe er gemerkt, wie Luft und Energie bei seinen Spielerinnen raus gewesen seien. „Wir waren vorne und hatten ein bisschen Verschleiß, weil wir aktuell eine sehr harte Saison haben mit Verletzungen und Krankheiten haben.“
Für einen Großteil des Teams gibt es regelmäßig Doppelbelastungen
Ein Großteil des Kaders der 1. Damen spielt gleichzeitig noch in der WNBL (Weibliche Nachwuchs-Basketball-Bundesliga) oder für die 2. Damen. Zusätzlich stehen für Spielerinnen wie Helene Ehmer, Luise Linke, Paula Huber-Saffer und Marianna Byvatov im Dezember Lehrgänge in den Jugendkadern der deutschen Nationalmannschaft an.
„Auf dem Papier sind wir mit der aktuellen Tabellensituation nicht zufrieden. Besonders weil drei der vier Niederlagen vermeidbar waren“, schätzt Stukenburg den Saisonstart ein. Es sei ärgerlich, dass die drei knappen Spiele nicht zu Gunsten seines Teams ausgefallen sind. Mal fielen die Dreier nicht, mal ließen die Spielerinnen zu einfache Punkte zu oder zuletzt gegen Wolfenbüttel fehlte am Ende die Energie. „Andererseits sehe ich auch die hohe Belastung, die wir haben. Trotz des kleinen Kaders und der Doppelbelastung machen wir das gut. Da kann man den Mädels keinen Vorwurf machen.“
Die größte Baustelle sieht Stukenburg in der Physis der noch jungen Spielerinnen. „Vor allem in der Verteidigung müssen wir besser werden, um Blöcke und schnelle Züge abseits des Balles besser verteidigen zu können.“
Marianna Byvatov besticht nach Ansicht von Stukenburg spielerisch und durch Disziplin
Spielerisch überzeugt in diesem Jahr vor allem Marianna Byvatov für den SC Rist. „Marianna ist eine unfassbare Athletin“, schwärmt Stukenburg von seinem Schützling. Offensiv führt die 17 Jahre alte Aufbauspielerin immer wieder ihr Team an, wie mit 33 Punkten gegen Neukölln oder mit 37 Zählern gegen Zehlendorf. Für Stukenburg sticht bei Byvatov neben ihrer Athletik ihre hohe Professionalität heraus: „Sie verpasst kein Training, ist immer mit die Erste die kommt und die Letzte die geht. Sie ist immer mit 100 Prozent dabei.“
Generell ist Stukenburg, der erst seit dieser Saison das Wedeler Damenteam trainiert, mit der Entwicklung der Spielerinnen zufrieden. „Insgesamt machen alle ihre Entwicklung wie es sein soll“.
Einen deutlichen Sprung sieht der Coach bei der erst 15 Jahre alten Luise Linke: „Sie muss auch viel Verantwortung übernehmen und punktet vor allem in der WNBL offensiv sehr gut mit einer hohen Effektivität“, so Stukenburg.