Holm. Rasmus Becker von der SG Holm/TC an der Schirnau visiert Club-Wechsel an, um Kriterien besser zu erfüllen, Das hat er vor.

Vor vier Wochen hat Rasmus Becker eine für ihn einzig logische Entscheidung gefällt. Und die betrifft die sportliche, berufliche und persönliche Entwicklung gleichermaßen. Letztere wird nämlich auch dadurch beeinflusst, wie der 18 Jahre alte Tennis-Nachwuchsspieler des TSV Holm auf den Courts des Kontinents abschneidet. Daraus resultierte nun sein Entschluss, der Spielgemeinschaft TSV Holm/TC an der Schirnau (Kaltenkirchen) schweren Herzens den Rücken zu kehren.

Am liebsten will Becker ans College im US-Bundesstaat Kalifornien

Rasmus Becker will im kommenden Jahr ein Stipendium in den USA aufnehmen, nach eigenem Wunsch im Bundesstaat Kalifornien. Für eine positive Einstufung am dortigen College braucht der Holmer gute Referenzen und dazu eine optimale Empfehlung in Form einer möglichst hohen Platzierung in der deutschen Rangliste (derzeit Platz 303). Dieses Unterfangen würde bei einer weiteren Zugehörigkeit in der aus der Herren-Nordliga in die Schleswig-Holstein-Liga abgestiegenen Spielgemeinschaft seiner Einschätzung nach schwierig werden.

„Ich bin mir da ziemlich sicher. Ich finde, ich brauche spielstarke Trainingspartner und eine Mannschaft, in der ich sportlich und auch persönlich Spaß haben kann“, sagt der wegen seiner besonnenen Spielart bekannte Youngster.

Der Kontakt zum Nordligisten TC Garstedt kam diesbezüglich gerade recht: Rasmus Becker wird in diesem Winter erstmals für die Crew vom Ochsenzoll in Norderstedt aufschlagen und aufgrund seiner Ranglistenposition vermutlich an Nummer zwei hinter Claus Piening gemeldet. Im Sommer ist er ebenfalls dabei, bevor es dann im August über den großen Teich gehen soll.

Becker hat beste Chancen, über die Organisation Uniexperts wunschgemäß vermittelt zu werden. Der weitere Prozess ist wohl nur noch Formsache auf dem Weg zu einem Tennisstipendium. Das US-College-Sport-System bietet weltweit die Möglichkeit, auf höchstem Niveau Tennis zu spielen und gleichzeitig zu studieren – ohne in einem der beiden Bereiche Kompromisse einzugehen. Diese Möglichkeit nutzen heute viele junge Akteure aus den unterschiedlichsten Ländern.

Das Ziel ist der Spring in die Top-200 der deutschen Rangliste

Rasmus‘ Ziel ist der Sprung unter die ersten 200 der deutschen Rangliste, die der DTB für 2022 am 1. Oktober veröffentlichen wird. Für seinen Halbfinalzug beim Turnier der Kategorie A5 kürzlich in Potsdam erhielt Rasmus Becker 176 Punkte. Dieselbe Punktzahl fuhr der Holmer dank seines Endspielsieges beim 2. Holmer Anders Bauelemente-Cup ein (Dotierung 1000 Euro, A 7). Im Finale ließ Becker seinem Rivalen Timm Schaffner (Großflottbeker THGC) mit 6:1, 6:3 keine Chance. Die Siegprämie betrug 200 Euro, der Zweitplatzierte gewann noch 100 Euro.

Zuvor im Viertelfinale distanzierte der topgesetzte Becker seinen ehemaligen Schirnauer und nun auch wieder zukünftigen Trainingspartner Leon Graßnickel (TC Garstedt) mit 6:1, 6:0, ehe danach im Halbfinale beim 6:2, 6:2 gegen Ricardo Schwencke (THC Ahrensburg) ein weiterer Spaziergang folgte.

„Es lief richtig gut“, meinte der Sieger, nachdem er den letzten Punkt geholt hatte. Seine Mutter Ilka fand die Überlegenheit ihres Sprösslings übrigens nicht selbstverständlich. „Rasmus hatte sich vor dem Turnier ziemlich unter Druck gesetzt, hat es aber nervenstark hingekriegt. Und der Sieg war gleichzeitig eine wichtige Erfahrung für ihn.“

In der Damen-Konkurrenz stand eine Spielerin, die einst beim Pinneberger TC groß geworden war, dicht vor dem Triumph. Sibel Demirbaga, an Nummer zwei gesetzt, stand im Endspiel der Ukrainerin Anna Vashchenko (Club an der Alster/Nr. 3) gegenüber und verlor 2:6, 2:6. Für Sibel, die in Dresden Zahnmedizin studiert und für den dortigen TC BW Dresden-Blasewitz antritt, war es der erste Turnierauftritt der Saison.

Leni Barmbrock schied chancenlos im Holmer Halbfinale aus

Siegerin Vashchenko konnte im Halbfinale Leni Barmbrock vom TV Uetersen ohne Spielverlust 6:0, 6:0 ausschalten. Die an Position eins des Tableaus geführte Uetersenerin Hannah Beitat hatte ihre Bestform nicht parat und unterlag bereits im Viertelfinale Angelina Kolm (TC Langenhorn) mit 5:7, 3:6. In der Nebenrunde der Damen musste sich Carla Intert (TC RW Wahlstedt) mit 5:7, 4:6 gegen Katharina Nau (TSV Glinde) geschlagen geben. Bei den Herren hieß der Gewinner Luis Seyffert (THC Travemünde) – 6:4, 7:6 gegen den erst 14-Jährigen Stefan Andrian (Großflottbeker THGC).